Staatssekretärin informiert sich
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Das Vermarktungsprojekt treibt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord seit gut einem Jahr im Auftrag des Stuttgarter Landwirtschaftsministeriums voran. Dabei soll Wildschweinefleisch als hochwertiges, regionales und natürliches Lebensmittel ins Bewusstsein der Verbraucher rücken. Ziel ist es, die Wertschöpfung von der Jagd über die regionalen Metzgereien und Gastronomen bis hin zu den Endverbrauchern zu stärken.
Hintergrund für die Vermarktungsinitiative ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), die den deutschen Markt für Schlachtschweine bedroht. Die ASP ist bis zur polnisch-deutschen Grenze vorgedrungen, und auch in Belgien ausgebrochen. ASP-Überträger sind zu einem großen Anteil Wildschweine. Sollte die ASP in Deutschland ausbrechen, hätte das enorme Auswirkungen auf den deutschen Markt für Schweinefleisch. Importländer unter den EU-Mitgliedern und Drittländer wie China würden vermutlich ihre Einfuhren stoppen. Ein Zusammenbruch des deutschen Marktes und enorme wirtschaftliche Schäden für Schweine haltende Landwirte in Deutschland wären die Folge.
Bricht die ASP in Deutschland aus, würden vermehrt Wildschweine bejagt, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Doch was tun mit den dann zahlreich anfallenden toten Tieren? In den Tierbeseitigungsanlagen verbrennen oder versuchen, die Schlachtkörper gewinnbringend zu vermarkten? Das Landwirtschaftsministerium verfolgt den zweiten Schritt. Schließlich ist das ASP-Virus in gekochtem Wildschweinefleisch für den Menschen ungefährlich.
Den Rahmen des kulinarischen Sparziergangs bildete ein vielseitiges Programm, beginnend mit einer Kurzpräsentation im Restaurant Wolpertinger und einem anschließenden „Pirschgang für Nichtjägerinnen und -jäger“ im angrenzenden Stadtwald. An vier Genuss-Stationen probierten die Gäste bei einem Rundgang verschiedene Wildschweinspezialitäten. Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker, Wilde-Sau-Projektleiter Uwe Baumann und Naturpark-Projektmanagerin Bianca Brosch stellten die bisherigen Aktivitäten vor.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch zeigte sich beeindruckt von der Umsetzung des Projekts, das unter der Marke „Wilde Sau“ läuft: „Die Förderung des Landes ist in diesem Pilotprojekt gut angelegt. Wildschweinfleisch aus heimischer Jagd ist ein natürliches, nahrhaftes, nachhaltiges und genussreiches Lebensmittel. Wenn es gelingt, die Jägerschaft, die Metzgereien, die Gastronomen und die Verbraucher näher zusammenzubringen, ist das eine Bereicherung und ein existenzieller Gewinn für alle Beteiligten in der Region.“
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