Prognostizierte Rekordhöhe für Weizenvorräte
Für 2021/22 wird ein zweiprozentiges Plus für die weltweite Weizenproduktion erwartet. In der Prognose liegt Deutschland über dem Vorjahr. Der Weizenverbrauch bleibt hinter der Produktion zurück. Dadurch werden Rekordhöhen für die Weizenvorräte prognostiziert.
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Der Internationale Getreiderat (IGC) prognostizierte jüngst für das Wirtschaftsjahr 2021/22 eine weltweite Weizenproduktion von knapp 790 Millionen Tonnen. Das wären 16 Millionen Tonnen beziehungsweise zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wird allerdings nicht für alle wichtigen Weizenregionen mit einem Produktionsplus gerechnet. Herausragend in dieser Schätzung ist allerdings das Ergebnis für die EU-27, für die der IGC eine Weizenernte von 136,8 Millionen Tonnen veranschlagt, was zehn Prozent mehr wären als 2020. Die Prognosen in den einzelnen Staaten liegen dabei zumeist über den Vorjahresergebnissen, vor allem für Deutschland und Frankreich, allerdings nicht für Polen und Spanien. Damit wäre der Grundstein für einen umfangreicheren Export, der IGC schätzt ein Plus von vier Prozent, gelegt.
Kanada, USA und Russland exportieren weniger
Darüber hinaus sieht der Getreiderat nur in der Ukraine ein höheres Erntepotenzial als im Vorjahr, während für Russland ein Minus von zehn Prozent auf knapp 77 Millionen Tonnen avisiert wird. Das ist gravierend, denn damit stünden fast fünf Millionen Tonnen weniger für den Export zur Verfügung, der mit 34 Millionen Tonnen aktuell zwölf Prozent unter dem Vorjahr prognostiziert wird. Aber auch andere Länder müssen beim Weizenexport Abstriche machen. Die USA könnten mit 51 Millionen Tonnen zwar drei Prozent mehr Weizen ernten als 2020, aber aufgrund der um fast ein Fünftel geringeren Anfangsbestände nur 25 Millionen Tonnen ausführen. Das ist ein Minus von acht Prozent.
Australien dürfte im Wirtschaftsjahr 2021/22 nicht das Spitzenergebnis des Vorjahres wiederholen können. Die Ernteschätzung liegt 25 Prozent unter der Vorjahreslinie, was sich in einer 15 Prozent geringeren Exportprognose niederschlägt. Auch in Kanada wird 2021 mit einer kleineren Weizenernte gerechnet. Drei Prozent niedrigere Weizenproduktion und vier Prozent geringer Vorräte dürften die Exporte um acht Prozent unter das Vorjahresvolumen rutschen lassen. Mit höheren Ernten und größeren Exporten wird indes in Argentinien und der Ukraine gerechnet.
Und in China? Dort könnte die Weizenernte 2021 um ein Prozent auf 136 Millionen Tonnen zunehmen. In Verbindung mit sechs Prozent höheren Vorräten und einem nur noch marginal steigenden Verbrauch könnte das den Importbedarf um 34 Prozent auf ein normales Volumen reduzieren. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 benötigt China die Rekordmenge von über eine Millionen Tonnen Weizen und hatte damit den Weltmarkt ordentlich durcheinandergewirbelt.
Weizenvorräte auf Rekordhöhe
Neben dem Anstieg der Weizenerzeugung, um weltweit zwei Prozent, prognostiziert der IGC auch eine Zunahme des Verbrauchs. Dieser bleibt mit einem Plus von ebenfalls zwei Prozent auf 777,6 Millionen Tonnen aber kleiner als die Produktion. Das bedeutet eine Zunahme der Vorräte auf über 304 Millionen Tonnen und damit auf eine Rekordhöhe.
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