Hohe Erträge in Belgien
- Veröffentlicht am
In der Zeit vom 6. bis zum 8. September haben der Wallonische Kartoffelverband und das Prüfzentrum für den Kartoffelanbau in Flandern in Belgien weitere Proberodungen vorgenommen. Denen zu Folge kam der mittlere Ertrag von Fontane schon auf 47,8 Tonnen je Hektar. 46,5 Tonnen je Hektar waren davon größer als 50 Millimeter und damit ins frittenfähige Kaliber gewachsen.
Nur 2017, dem Jahr mit Rekorderträgen, gab es noch zwei Tonnen je Hektar mehr. Das fünfjährige Mittel wird um rund vier Tonnen je Hektar übertroffen. Inzwischen reicht der Grad der Abreife von 50 bis 90 Prozent, sodass das weitere Zuwachspotential laut dem Wallonischen Kartoffelverband nur noch gering ist. Das Unterwassergewicht ist inzwischen hoch, aber nicht zu hoch. Das einzige Thema, das den Beobachtern nun noch Sorgen bereitet, ist die Qualität.
Auf 80 Prozent der beprobten Parzellen fanden die Probennehmer Wachstumsrisse. Hohlherzigkeit kommt auch viel mehr als sonst vor und wurde in Wallonien auf zehn der 14 untersuchten Felder gefunden. Einschließlich anderer Mängel wie Fäulnis, Wurmfraß oder Deformierungen summierte sich der Ausschuss im Schnitt auf sieben Prozent. Für die Erträge von Challenger scheint 2021 ein besonders gutes Jahr zu sein. Flottes Wachstum hielt länger als bei Fontane an und so wird das aufgrund eines reichlichen Knollenansatzes gegebene hohe Ertragspotential wohl voll ausgeschöpft. Mit fast 54 Tonnen je Hektar wurden Erträge wie 2017 festgestellt.
Im Schnitt war die Abreife erst bei 40 Prozent angekommen und so wird es noch weiteren Ertragszuwachs gegeben. Der ist aber auch nötig, damit alle Knollen in das gewünschte Kaliber wachsen. Das waren zuletzt nur durchschnittlich 37 Tonnen von 54 Tonnen. Ansonsten gibt es ähnliche Qualitätsbeeinträchtigungen wie bei Fontane und ein paar Parzellen, auf denen das Unterwassergewicht noch etwas zulegen sollte.
Bei Eurostat ist zu erfahren, dass der Kartoffelanbau in Belgien dieses Jahr von vorjährigen 97.337 Hektar auf 90.150 Hektar geschrumpft sein soll. Kommen die Erträge im Schnitt dieses Jahr knapp an die von 2017 heran, könnte dass für Belgien eine Erntemenge von 4,2 Millionen Tonnen bedeuten, 300.000 Tonnen mehr als im Vorjahr, als es den jüngst von Statbel vorgelegten endgültigen Daten nach 3,9 Millionen Tonnen waren. Zum Rekordergebnis von 2017 fehlen noch 200.000 Tonnen. Zur Bewertung der Menge ist in Belgien vor allem die rasante Entwicklung des Bedarfs der Verarbeitungsindustrie wichtig. Von 2017 bis 2019 legte dieser um 700.000 Tonnen zu. 2020 gab es dann einen leichten Einbruch. In diesem Jahr sieht es aber wieder nach Erholung aus und 2022 könnte es mit reger globaler Nachfrageentwicklung auch weiter nach oben gehen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.