Kleine Ernten in Nordeuropa
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Zu niedrige Preise und zu geringe Marktmacht gegenüber den Abnehmern haben in Schweden die Landwirte dazu veranlasst, den Speisekartoffelanbau in den Vorjahren nach und nach einzuschränken. Dies war auch 2021 der Fall, denn der Anbau wurde auf nur noch 14.900 Hektar verringert (Vorjahr: 16.300 Hektar). Die Witterung ließ nur kleine Erträge zu, sodass die Ernte von 543.000 Tonnen im Vorjahr auf nur noch 457.000 Tonnen zurückfiel. Längst ist der Markt preislich sehr fest, Preisaufschläge für Lagerkartoffeln hat es vor zwei Wochen geben. Auskömmlicher scheint den Kartoffelanbauern in Schweden die Produktion von Stärkekartoffeln zu sein. Der Hersteller vor Ort bietet die Vertragsproduktion an, und zwar jährlich in steigendem Umfang. Das Areal mit Stärkekartoffeln legte 2021 von vorjährigen 8.000 Hektar auf nun 8.800 Hektar zu. Dadurch konnte trotz widriger Witterungsbedingungen am Ende mit 370.000 Tonnen etwas mehr Rohstoff als im Vorjahr erzeugt werden.
In den Baltischen Staaten war die Entwicklung sehr ähnlich. Besonders starke Einschränkungen werden allerdings aus Lettland gemeldet, wo bisher die meisten Kartoffeln produziert wurden. So soll die Fläche von 18.000 Hektar auf nur noch 7.000 Hektar begrenzt worden sein, und dadurch nach 378.000 Tonnen im Vorjahr für das aktuelle Wirtschaftsjahr nur noch 136.000 Tonnen Kartoffeln bereitstehen.
In Finnland fehlen gegenüber dem Vorjahr über 12 Prozent Kartoffeln. Es kamen nur noch 554.000 Tonnen zusammen, so wenig wie seit sieben Jahren nicht mehr. Am stärksten war der Speisesektor betroffen, dann die Stärkeherstellung, die Verarbeitung und am geringsten das Frühkartoffelsegment, das sogar noch mit einer leicht größeren Menge als 2020 aus der Saison ging.
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