Welthandel mit Mais im Abschwung
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Aufgrund von Anbauflächen- und Ertragssteigerungen schätzt der Internationale Getreiderat (IGC) in seinem Januarbericht die weltweite Maiserzeugung auf einen Rekordwert von 1.207 Millionen Tonnen. Das entspricht jedoch einem Rückgang von 4 Millionen Tonnen gegenüber der November-Schätzung, liegt trotz alledem aber immer noch 7 Prozent über dem Vorjahr. Zu den Änderungen seit November gehören witterungsbedingte Kürzungen für Südamerika sowie für Russland und China. Im Gegensatz dazu wurden die Schätzungen für die Ukraine, die EU und einige afrikanische Länder angehoben.
Der weltweite Verbrauch hingegen wird den Prognosen zufolge um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen und damit einen Rekordwert erreichen. Mit 1.199 Millionen Tonnen liegt die Schätzung 4 Millionen Tonnen niedriger als noch im November erwartet. Die reduzierte Schätzung für den Futterverbrauch in Südamerika und in China überkompensiert die zurückgenommene Prognose für den Nahrungsmittelverbrauch.
In Verbindung mit einem anhaltenden Aufschwung des weltweiten Fleischkonsums, insbesondere in Südostasien, und einem größeren Gesamtangebot, wird die Futtermittelnachfrage aktuell auf 712 Millionen Tonnen avisiert und so 5 Prozent über dem Vorjahresvolumen. Damit wurde die bisherige Schätzung allerdings um 4 Millionen Tonnen reduziert, was auf das geringere Angebot aus Südamerika sowie den geringeren Verbrauch in China zurückzuführen ist.
Mit 308 Millionen Tonnen wurde die weltweite industrielle Verwendung gegenüber dem Vormonat um 1 Millionen Tonnen gesenkt, wobei das prognostizierte Wachstum von 3 Prozent im Jahresvergleich immer noch das stärkste seit vier Jahren ist. Das ist vor allem auf Zuwächse im US-Biokraftstoffsektor zurückzuführen.
Die weltweiten Endbestände werden mit 287 Millionen Tonnen um 3 Prozent höher geschätzt als in der vorangegangenen Saison, aber 11 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Das geringere Volumen in Südamerika dürfte das leichte Plus für Chinas Endbestände mehr als ausgleichen. Trotz eines voraussichtlichen Anstiegs der Lagerbestände wird das Verhältnis von Vorräten zu Verbrauch (stock-to-use-ratio) mit knapp 24 Prozent das niedrigste seit dem Wirtschaftsjahr 2011/12 sein.
Der Welthandel wird vor allem wegen der stark gesunkenen Importe Chinas gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres voraussichtlich um 6 Prozent auf 177,2 Millionen Tonnen zurückgehen. Damit werden aktuell aber rund 0,5 Millionen Tonnen mehr prognostiziert als in der vorangegangenen Schätzung. Während einige Länder in Europa und Teilen Afrikas aufgrund der komfortableren Inlandsversorgung mit Getreide und der hohen Frachtkosten weniger am Weltmarkt kaufen, dürften die Lieferungen innerhalb Amerikas sowie in Richtung Nahost im Jahresvergleich zunehmen.
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