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Getreide

Globale Weizenbestände größer als bislang erwartet

Die jüngste Prognose des internationalen Getreiderates (IGC) geht von einer globalen Weizenproduktion von 769,3 Millionen Tonnen für das Wirtschaftsjahr 2022/2023 aus und bleibt damit nahezu unverändert zum Vormonat. Zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 11,6 Millionen Tonnen beziehungsweise um 1,5 Prozent.
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In Teilen Europas brachten Niederschläge verbesserte Vegetationsbedingungen, aber Trockenheit in Frankreich, Spanien und Italien begründen den Rückgang der EU-Weizenernteprognose von 2,7 Prozent zum Vorjahr auf 134,6 Millionen Tonnen. Ebenfalls rückläufig ist die ukrainische Weizenproduktion. Der Konflikt mit Russland sowie mangelnder Niederschlag dürften zu einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von schätzungsweise 41 Prozent auf 19,4 Millionen Tonnen führen.

In Kanada kontrastieren die Vegetationsbedingungen. Regenfälle im Westen stehen Trockenheit im Osten des Landes gegenüber. Basierend auf der Ertrags- und Flächensteigerung wird eine Produktion von 31,6 Millionen Tonnen erwartet, 46 Prozent mehr als im katastrophalen Vorjahr. Die Prognose für die russische Ernte verändert sich zum Vormonat nicht und bleibt bei 84,7 Millionen Tonnen und damit 13 Prozent über Vorjahresniveau.

Ebenfalls unverändert zur Mai-Prognose bleibt die US-Weizenernteschätzung bei 46,8 Millionen Tonnen, was 4,4 Prozent mehr wären als 2021. Der IGC erhöht seine Schätzung zur australischen Weizenernte. Aufgrund hoher Weltmarktpreise und günstigen Aussaatbedingungen wird ein Anbauflächenzuwachs prognostiziert, was zu einer Ernte von 30,6 Millionen Tonnen führen könnte. Das wären allerdings 16 Prozent weniger als im Vorjahr. China dürfte einen Anstieg der Produktivität erreichen. Durch höheren Betriebsmitteleinsatz könnten auf der kleineren Fläche eine Ernte von 135 Millionen Tonnen zusammenkommen, was allerdings das Vorjahresergebnis von 137,1 Millionen Tonnen verfehlen würde.

Der globale Weizenverbrauch wurde im Vergleich zum Vormonat marginal um 0,2 Prozent nach unten korrigiert und dürfte 778,8 Millionen Tonnen erreichen. Der Verbrauch von Weizen als Nahrungsmittel könnte im Wirtschaftsjahr 22/23 ein Rekordhoch von 545,8 Millionen Tonnen erreichen, was hauptsächlich auf das globale Bevölkerungswachstum zurückzuführen ist. Bei der Verwendung als Futtermittel wird ein Rückgang von 2,6 Prozent auf 143,4 Millionen Tonnen geschätzt. Hauptursache ist die geringere Nachfrage aufgrund reduzierter Herdengrößen in Europa und die schwindende Wettbewerbsfähigkeit von Weizen gegenüber anderen Rohstoffen in der Fütterung.

Infolgedessen prognostizierte der IGC einen Rückgang der Endbestände aufgrund der Versorgungslücke um 9,5 auf 272,9 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Liegt damit aber 2 Millionen Tonnen über der Vormonatsschätzung. Hauptursache sind die schwindenden Vorräte in den Hauptexportländern.
Der Welthandel im Wirtschaftsjahr 2022/2023 wird mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 193,5 Millionen Tonnen nur marginal schrumpfen. Allerdings bleibt die Exportschätzung für die Ukraine sehr unsicher. Die Prognose liegt bei 10 Millionen Tonnen und damit nicht nur 8,8 Millionen Tonnen unter dem Vorjahresvolumen, sondern auch auf dem niedrigsten Stand seit neun Jahren.

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