Australien ist wichtigster Rapslieferant für die EU
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Obwohl die EU-Rapsernte 2021 etwas größer ausfiel als im Vorjahr, war das Gesamtangebot der EU-27 im Wirtschaftsjahr 2021/22 aufgrund geringerer Anfangsbestände mit geschätzten 22,8 Millionen Tonnen rund 1,2 Millionen Tonnen kleiner als im Wirtschaftsjahr 2020/21. Der Bedarf konnte zwar anfänglich aus der EU-Erzeugung gedeckt werden. Die notwendigen Rapsmengen mussten jedoch beginnend in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte zunehmend durch Lieferungen aus Australien, der Ukraine und Kanada importiert werden.
Aufgrund des erntebedingt kleineren Angebotes kamen aus Kanada in der Saison 2021/22 mit 611.300 Tonnen rund 71 Prozent weniger als im Wirtschaftsjahr zuvor. Damit sank der Anteil der kanadischen Herkünfte an den Gesamtimporten von 32 Prozent im Wirtschaftsjahr 2020/21 auf lediglich 11 Prozent. Geschlossen wurde diese Lücke zum Teil durch Lieferungen aus Australien, die um 45 Prozent auf 2,9 Millionen Tonnen zulegten, wobei sich der Anteil an den gesamten Einfuhren um 19 Prozentpunkte auf den Löwenanteil von 53 Prozent erhöhte.
Ein weiterer Grund für den starken Anstieg der australischen Lieferungen war die Invasion Russlands in die Ukraine Ende Februar. Bis Kriegsbeginn importierte die Europäische Union rund 1,6 Millionen Tonnen Raps aus der Ukraine, das entsprach einem Marktanteil von knapp 50 Prozent. Angesichts lahmgelegter Häfen blieben die Exporte aus der Schwarzmeerregion jedoch in den darauffolgenden Wochen aus, sodass zur Sicherung der Versorgung auf alternative Herkünfte wie Australien ausgewichen wurde. Auch in den Folgemonaten verließen Rapsmengen nur tröpfelnd das Land. Insgesamt beliefen sich die ukrainischen Lieferungen im Wirtschaftsjahr 2021/22 auf knapp 1,7 Millionen Tonnen, was einem Anteil von 30 Prozent entsprach, 4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
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