Globaler Maisverbrauch dürfte sinken
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Weltweit werden laut jüngster Schätzung des Internationales Getreiderates (IGC) im Wirtschaftsjahr 2022/23 voraussichtlich rund 1.188,6 Millionen Tonnen Mais geerntet werden. Das wären etwa 1,2 Millionen Tonnen weniger als im Juni avisiert wurden und ganze 31,7 Millionen Tonnen weniger als noch im Vorjahr. Vor allem aufgrund der erwarteten geringeren Ergebnisse in der Ukraine (-17 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr) und den USA (-15,5 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr) wird die weltweite Erzeugung voraussichtlich um 3 Prozent gegenüber der Saison 2021/22 zurückgehen.
Obwohl potenziell größere Ernten in den wichtigsten südamerikanischen Lieferländern für einen gewissen Ausgleich sorgen könnten, bleiben die Prognosen für Brasilien (+7,4 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr) und Argentinien (+2,4 Millionen Tonnen) zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehr vorsichtig, insbesondere wenn die aktuellen Prognosen für ein drittes aufeinander folgendes La-Niña-Wetterereignis eintreten.
In Anbetracht des knapperen Angebots und der erwarteten hohen Weltmarktpreise wird der Weltverbrauch voraussichtlich um 12,3 Millionen Tonnen oder 1,04 Prozent auf 1.202 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr zurückgehen. Insbesondere der Futter- (-8,2 Millionen Tonnen) und Nahrungsmittelverbrauch (-3 Millionen Tonnen) dürfte im Wirtschaftsjahr zurückgehen. Das kann der marginale Anstieg von lediglich 0,8 Millionen Tonnen bei der industriellen Verarbeitung keineswegs ausgleichen.
Indes wurde die Prognose des IGC für die weltweiten Endbestände mit 271,3 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vormonat (271,4 Millionen Tonnen) nur wenig verändert. Die kumulierten Bestände werden im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2021/22 um 5 Prozent oder 13,4 Millionen Tonnen niedriger eingeschätzt, wobei ein Abbau in China (-13,2 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr), Argentinien (-1,6 Millionen Tonnen) und der EU (-1,2 Millionen Tonnen) erwartet wird. Die Bestände der wichtigsten Exporteure werden auf 57,5 Millionen Tonnen (+4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) geschätzt. Dies wäre zwar der größte Wert seit drei Jahren, doch darin ist eine ungewöhnlich hohe Zahl für die Ukraine aufgrund des fortdauernden Krieges enthalten.
Der Welthandel wurde gegenüber der Vormonatsprognose um 1 Millionen Tonnen angehoben, was ausschließlich auf eine Aufwärtskorrektur für die EU (+1 Millionen Tonnen) zurückzuführen ist. Der Welthandel wird nun auf 14,4 Millionen Tonnen avisiert, im Vergleich zum vorangegangenen Wirtschaftsjahr wäre das dennoch ein geringerer Importbedarf von rund 2,4 Millionen Tonnen oder 18 Prozent. Gegenüber der Saison 2021/22 wird der Welthandel allerdings voraussichtlich um 5 Prozent auf 169,3 Millionen Tonnen zurückgehen, was den zweiten Rückgang in Folge im Jahresvergleich bedeutet und sogar 18,8 Millionen Tonnen unter dem Rekordwert des Wirtschaftsjahres 2020/21 liegt. Hauptsächlich aufgrund der Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Lieferungen aus der Ukraine dürften Chinas Einfuhren in der Saison 2022/23 ebenfalls zurückgehen, und zwar um 16 Prozent oder 3,5 auf 19 Millionen Tonnen.
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