Knollen bunkern
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Im Lebensmitteleinzelhandel sind die Aktionen mit Bevorratungskartoffeln in 10- oder 7,5-kg-Säcken angelaufen. Je nach Kette, Sorte und Qualität wurden in der 38. Woche für 10 Kilogramm zwischen 4,99 und 5,99 EUR aufgerufen. Es könnte spannend werden, wie der Verbraucher dieses Jahr darauf reagiert, wo doch alles immer teurer wird, und viele sparen wollen und müssen. Erste Stimmen deuten bereits ein größeres Interesse an den Aktionen als üblich an.
Auch wenn Speisekartoffeln in manchen Regionen sehr knapp sind, wurde die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels zuletzt überall bedient, ohne dass höhere Preise gefordert wurden. Wie immer müssen Ladungen mit optischen Mängeln, die man vielleicht nicht waschen und/oder polieren kann, ihren Weg finden – und das können sie gut in Aktionen mit Großgebinden. Mancher Erzeuger mag wegen der hohen Lagerkosten und wegen des qualitativen Lagerrisikos weniger einlagern.
Neben dem Aktionsgeschäft belebt der übergebietliche Versand den Kartoffelmarkt. In der 38. Woche gingen viel mehr Kartoffeln aus dem Westen und Norden in Richtung Südwesten, Osten und Süden. Dort wird vergleichsweise teuer zugekauft, um die Lager bei Abpackern voll zu bekommen. Gerne werden aber auch für Aktionen geeignete Qualitäten zugekauft, um die eigenen Premiumware zu schonen.
Die Niederschläge haben noch keinen Einfluss auf die Verfügbarkeiten. Irgendwo kann immer genug gerodet werden, und die Böden vertragen einiges, wobei Wasser auf bindigen Böden nicht immer so flott in den luftgefüllten Untergrund abzieht, wie man meinen mag. Insgesamt sind die Verhältnisse für eine qualitätsschonende Ernte auf den Äckern immer besser geworden. Die kühlen Nächte sind darüber hinaus optimal für die Einlagerung, die bei Speisekartoffeln nun zumeist in vollem Umfang läuft. Dafür ist es aus einem anderen Grund höchste Zeit: Der Drahtwurm verursacht rasch steigende Beeinträchtigungen.
Das Kaufinteresse von Kunden im Ausland ist noch nicht abgeebbt, auch wenn nun überall Kartoffeln zur Ernte anstehen. Es gibt genügend Regionen im Süden und Osten Europas, wo aufgrund kleiner Erträge ein größerer Zufuhrbedarf besteht. Inzwischen herrscht aber mehr Zurückhaltung.
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