Einbruch bei den Milchpreisen
Der zunehmende Druck am Milchmarkt hat von November bis Anfang Februar zu einer scharfen Korrektur der Milchproduktenpreise geführt. Hintergründe in Deutschland sind das ausgedehnte Angebot, das im November bei fast plus vier Prozent lag und die preisbedingt sieben bis zehn Prozent niedrigere private Nachfrage.
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Auch im europäischen Umfeld war die Produktion im November 1,7 Prozent im Plus. Dies hat zu einem scharfen Preiseinbruch auf Großhandelsebene geführt. Die Spotmilch, Rahm- und Magermilchkonzentratpreise haben sich im Dezember und Januar sogar halbiert. Die Terminmärkte stürzten um rund 40 Prozent ab. Vagabundierende Schnittkäseangebote aus den Niederlanden und Norddeutschland setzten den Käsemarkt am stärksten unter Druck, auch Butter musste massive Korrekturen hinnehmen.
Bodenbildung im Februar wahrscheinlich
Im Februar zeichnet sich nun eine Bodenbildung ab, die Spotmilchpreise konnten sich seit Ende Januar von 31 auf 38,5 ct/kg befestigen und auch der Terminmarkt notiert wieder fester. Der Börsenmilchwert, der bis auf 36 ct/kg eingebrochen war, hat sich ebenfalls wieder um 2 bis 3 ct/kg erholt. Stabilisierend wirkt offenbar der etwas schwächere deutsche Produktionsanstieg mit aktuell +2,7 Prozent (in der EU im Dezember noch +1,0 %) und die Frage, wie weit die Grundfuttervorräte in den europäischen Trockengebieten noch reichen. Erste deutsche Konsumzahlen für den Januar zeigen auch, dass die rückläufigen Verbraucherpreise den Rückstand bei Trinkmilch (-4,0 %), Butter (-6,1 %) und Käse (-2,8 %) bereits teilweise ausgeglichen haben. Die Preissenkung bei Butter Anfang Februar hat sogar zu einem Run auf Butter geführt.
Im Januar konnten die meisten Molkereien ihre Auszahlungspreise noch stehen lassen, diese werden in den nächsten Monaten aber deutlich zurück pendeln. Es bleibt zu hoffen, dass die Korrektur von minus 15 ct/kg im Januar bei einer Molkerei den maximal notwendigen Rahmen dafür abgesteckt hat.
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