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Bio-Getreide

Neue Erfassung in Nordbaden

Zur Ernte 2023 entsteht in Nordbaden eine neue Gemeinschaftsanlage zur Erfassung von Biogetreide. Drei Agrarhändler und das Land Baden-Württemberg investieren gemeinsam.
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Die Erdarbeiten sind bereits in vollem Gange, Zeit verlieren will keiner der drei Partner: In Wittighausen im Main-Tauber-Kreis soll bereits im Sommer Bio-Getreide erfasst und gelagert werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Rebio GmbH aus Rottenburg im Landkreis Tübingen, die Raiffeisen Lagerhaus GmbH Bütthard (RLG) aus dem Kreis Würzburg und die ZG Raiffeisen aus Karlsruhe investieren rund 8 Millionen Euro in die Anlage unter dem Namen Biozentrum Wittighausen GmbH (BZM).

Während die Rebio mit einem Jahresumsatz von 60 Mio. Euro ausschließlich auf ökologisch angebaute Erzeugnisse spezialisiert ist, hebt die ZG Raiffeisen ihre Aktivitäten im Bio-Segment mit dem Projekt auf eine neue Ebene. „Die politischen Weichen hin zur Ausweitung des Bio-Anbaus sind längst gestellt, der Markt wird sich dementsprechend entwickeln, auch wenn derzeit inflationsbedingt ein Nachfrage-Knick herrscht“, so ZG Raiffeisen-Vorstand Dr. Holger Löbbert. Die ZG steht für einen Jahresumsatz von 1,2 Mrd. Euro.

Ebenso wie die badische Hauptgenossenschaft sehe sich die RLG Bütthard der Mitteilung zufolge verpflichtet, künftig auch Biobauern in ihrem Arbeitsgebiet eine leistungsfähige Infrastruktur zu bieten. „Wir wollen das Miteinander konventioneller und ökologischer Landwirtschaft stärken und der hiesigen Landwirtschaft Entwicklungsmöglichkeiten in alle Richtungen bieten“, formuliert es RLG-Geschäftsführer Dr. Johannes Klaus. Der Bau der neuen Anlage findet neben dem Gelände der RLG in Wittighausen statt, wo jährlich rund 20.000 Tonnen konventionelles Getreide erfasst werden. Die RLG bringt es auf einen Jahresumsatz von 35 Mio. Euro.

Kapazität für künftige Marktentwicklungen

Die RLG Bütthard hält an dem Biozentrum25,1 Prozent, die ZG 24,9 Prozent und die Rebio den größten Teil mit 50 Prozent. Als Geschäftsführer fungieren Reinhold Baumann, bis Mitte 2022 langjähriger Geschäftsführer der RLG, und Matthias Teufel, Abteilungsleiter Getreide bei der Rebio. Geplant ist für das Biozentrum zunächst eine Lagerkapazität von 6500 Tonnen Ökogetreide, Erweiterungen sind möglich. Geschäftsführer Teufel betont: „Die bisherige Infrastruktur in der Region ist an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt.“ Den Angaben zufolge lässt die Rebio als Mieterin bisher bei der ZG in Wertheim, Tauberbischofsheim und Gaukönigshofen Ware erfassen.

In dem gemeinsam betriebenen neuen Biozentrum werden diese Aktivitäten an einem Ort zusammengezogen, der mit Trocknung und Reinigung auf die Erfassung und Lagerung der Ware zugeschnitten sein wird. Laut Mitteilung gelten für Ökogetreide andere Anforderung als für klassisch erzeugtes Getreide.

Land fördert mit 40 Prozent 

Auch wenn das Großprojekt zum Erntebeginn in diesem Jahr noch nicht komplett fertiggestellt sein wird, sollen die ersten Landwirtsanlieferungen 2023 ihren Weg von der Probenentnahme und Gosse über die Waage bis in die Silos nehmen können. Die Vermarktung der Ware übernehmen die drei Gesellschafter getrennt. Die 8 Millionen Investition tragen die drei Gesellschafter zusammen mit dem Land Baden-Württemberg, das 40 Prozent fördert.

„Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, den Biolandbau bis zum Jahr 2030 auf 30 bis 40 Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche auszudehnen. Eine schlagkräftige Vermarktung ist eine wichtige Voraussetzung, um dieses Ziel zu erreichen. Deshalb fördert das Land Projekte wie das Biozentrum Wittighausen GmbH“, so Tübingens Regierungspräsident Klaus Tappeser.
 

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