EU-Rapsernte 2023 unter Vorjahresniveau
Nach jüngsten Angaben des Auslandsservice des US-Landwirtschaftsministeriums (FAS) könnte sich die EU-Ölsaatenerzeugung 2023 auf 33,1 Millionen Tonnen belaufen, was gut 4 Prozent mehr wären als im Vorjahr. Ausschlaggebend dafür sind, neben der Ausdehnung der Anbauflächen, voraussichtlich überdurchschnittliche Erträge.
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Neben Kanada gilt die EU als weltweit wichtigster Rapserzeuger. Nach einer Rekordfläche von 6,5 Millionen Hektar im Jahr 2018 ging die Rapsfläche stetig zurück. Das änderte sich erst zur Ernte 2022. Mit den aktuell avisierten 6 Millionen Hektar zur Ernte 2023 verzeichnet die EU gegenüber dem Vorjahr ein Flächenplus von rund 101.000 Hektar. Allerdings werden aufgrund der in einigen Teilen der EU nicht optimalen Vegetationsbedingungen die Spitzenerträge des Vorjahres nicht erneut erwartet, sodass die avisierten 19,3 Millionen Tonnen Raps das Vorjahresergebnis um 154.000 Tonnen verfehlen dürften. Das wären aber immer noch knapp 2,4 Millionen Tonnen mehr als 2021.
Mehr Sonnenblumen gedrillt
Demgegenüber dürfte die EU-Ernte an Sonnenblumenkernen mit 10,5 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um rund 1,2 Millionen Tonnen übertreffen. Auf Basis Vorjahres-übertreffender Ertragsschätzungen – 2022 hat Dürre die Erträge reduziert – werden es mehr werden, denn die Anbaufläche dürfte nur um lediglich 20.000 Hektar auf 5,2 Millionen Hektar ausgeweitet worden sein. Das attraktive Preisniveau, geringe Produktionskosten sowie die lebhafte Nachfrage nach Nachprodukten waren die Gründe. Daher wurde vor allem in Frankreich, Italien und Bulgarien mehr gedrillt. Das könnte den Flächenrückgang in Rumänien, Deutschland und Griechenland überkompensieren.
Auch mehr Sojabohnen erwartet
Ab März 2023 gilt in allen wichtigen EU-Erzeugerländern ein Verbot für den Einsatz von Neonicotinoide, mit Sonderregelung für Rumänien. Dennoch bleibt die Sonnenblume, angesichts ihrer hohen Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit sowie des geringen Stickstoffbedarfs, eine bevorzugte Kultur. Auch die kommende Sojabohnenernte der EU-27 dürfte das Vorjahresergebnis übertreffen. So stellt das FAS aktuell 2,8 Millionen Tonnen in Aussicht, was rund 300.000 Tonnen mehr wären als im Jahr zuvor. Ausschlaggebend dafür ist eine voraussichtliche Ausweitung der Anbauflächen um 100.000 Hektar auf 1,2 Millionen Hektar sowie höhere Erträge.
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