EU-Milcherzeugerpreise fallen weiter
Seit Jahresbeginn bestimmen bei den Erzeugerpreisen für konventionelle Kuhmilch in der EU rückläufige Entwicklungen das Bild. Im Dezember 2022 wurde mit 58,3 Cent je Kilogramm ein noch nie erreichter Höchstwert ausgezahlt. Seitdem befinden sich die Preise im freien Fall. Im April nahmen die europäischen Molkereien ihre Auszahlungsleistung den vierten Monat in Folge zurück.
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Damit zahlten die Unternehmen im Mittel der Gemeinschaft knapp 47,6 Cent je Kilogramm an ihre Landwirte für eine Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen. Im Vergleich zum März war das ein Rückgang von 2,7 Cent. Der Abstand zur Vorjahreslinie hat sich im Zuge der steten Preisrücknahmen zunehmend verringert. Im April wurde der Preis des Vorjahresmonats nur noch um 1,3 Cent je Kilogramm übertroffen. Nach teils noch geschätzten Angaben der EU-Kommission wird der durchschnittliche Erzeugerpreis in der EU im Mai erstmals wieder unter die Vorjahreslinie rutschen. Seit März 2021 lag er durchgehend darüber. Grund für die Preisrückgänge sind hauptsächlich die rückläufigen Entwicklungen auf der Verarbeitungsebene und das im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhte Rohstoffangebot.
Deutschland, Frankreich und Niederlande unter EU-Durchschnitt
Auf der Ebene der Mitgliedstaaten herrschten rückläufige Entwicklungen vor. Lettland und Malta waren die einzigen Länder innerhalb der EU, die im April einen leichten Anstieg ihrer Auszahlungsleistung von 0,4 beziehungsweise 0,5 Cent verzeichneten. In den übrigen Erzeugerstaaten lagen die Rücknahmen des durchschnittlichen Milchpreises in einer Spanne von 0,3 bis 6,1 Cent. Im bedeutendsten Erzeugerland der EU, Deutschland, wurde die mittlere Auszahlungsleistung insgesamt um 3,2 Cent zurückgenommen. Damit erhielten die hiesigen Landwirte im April 46,5 Cent je Kilogramm und lagen den zweiten Monat in Folge unter der 50-Cent-Marke. In Frankreich wurden die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Cent nach unten korrigiert. Je Kilogramm Milch erhielten die Milcherzeuger damit 46,9 Cent. Währenddessen war der Preisrückgang in den Niederlanden mit 5,8 Cent im April sehr deutlich. Hier zahlten die Molkereien 44,8 Cent je Kilogramm Milch. In diesen drei größten Produktionsländern der EU wurde damit im April der EU-Durchschnittspreis verfehlt.
Ausblick
Für den Mai schätzte die EU-Kommission einen weiteren Rückgang der Milcherzeugerpreise. Im EU-Durchschnitt zahlten die Molkereien laut ersten Berechnungen 46,6 Cent je Kilogramm konventionell erzeugte Kuhmilch an ihre Lieferanten aus. Damit hat sich der Preisrückgang zwar weiter fortgesetzt, die Abnahmerate hat sich jedoch deutlich abgeschwächt.
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