Weniger Tiere - mehr Umsatz
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Die UEG-Gruppe aus Niederstetten im Main-Tauber-Kreis vermarktete im Geschäftsjahr 2022 insgesamt rund 670.000 Ferkel, Mastschweine, Sauen, Eber, Großvieh und Schafe. Das waren rund 15 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Ferkelstückzahlen nahmen um 22 Prozent auf 371.567 (Vorjahr: 474.721) ab, die Mastschweine verloren im Vergleich moderate 3 Prozent auf 283.237 (292.710) Stück.
Dennoch steigerte die Firmengruppe ihren Bruttoumsatz um 8 Prozent auf 92,41 (79,83) Mio. Euro. Der Grund: Im vergangenen Geschäftsjahr hatten sich die Erzeugerpreise derart ins Positive gedreht, dass der Preisanstieg größer war als der Rückgang der Stückzahlen. So lag beispielsweise der VEZG-Schweinepreis im Geschäftsjahr 2022 im Schnitt bei 1,80 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht nach 1,33 Euro im Jahr zuvor. Das war ein Plus von 35 Prozent. Bei den Ferkeln hatte die Notierung von 25-Kilo-Ferkeln in der 200er-Gruppe um gut 27 Prozent zugelegt.
Die UEG sei solide finanziert "mit einer Eigenkapitalquote von mehr als 70 Prozent und null Bankschulden", erklärte UEG-Geschäftsführer Uwe Rüttiger gegenüber BWagrar. Um eigenständig zu bleiben, sei es wichtig, die Kosten im Griff zu haben. Es gebe deshalb keinen Grund sich einen Partner an die Seite zu holen, antwortete Rüttiger auf eine entsprechende Frage. Dennoch nimmt er die Bemühungen von Wettbewerbern zur Kenntnis, die sich derzeit bundesweit um Fusionen oder Zusammenschlüsse bemühen.
Entscheidend für die Zukunft der Schweinehaltung ist Rüttiger zufolge der Absatzmarkt. Also, wie kauft der Verbraucher heute und morgen ein? Bleibt der Konsument dem Schweinefleisch treu oder wandert er ab zu anderem Fleisch oder zur fleischlosen Ernährung? Auf der Absatzseite hat sich die UEG einen namhaften Kunden gesichert. Die Einzelhandelskette Edeka bezieht für ihr Gutfleisch-Programm Tiere über die UEG. Rüttiger dazu: "Das war ein Glück für uns, vor allem für die Ferkelerzeuger", deren Tiere auf diese Weise gut abflossen. Denn bis Anfang Dezember vergangenen Jahres bestand im Südwesten noch ein Ferkelüberhang, erinnert der Marktkenner. Für das eigene Unternehmen bleibt Rüttiger zuversichtlich. Selbst wenn die Stückzahlen noch weiter nachgeben würden, bleibe die Unternehmensgruppe solide finanziert. Beim Preistrend für Ferkel und Mastschweine sei nach seiner Einschätzung kurzfristig nicht mit einer Kehrtwende zu rechnen.
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