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Ölsaaten

Rapserzeugung kann den Verbrauch nicht decken

Nach jüngsten Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC) dürften in der Saison 2023/24 global rund 85,9 Millionen Tonnen Raps zusammenkommen und damit 1,2 Millionen Tonnen weniger als noch im Jahr zuvor.
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Im Mai stellte der Rat noch rund 86,4 Millionen Tonnen in Aussicht. Das langjährige Mittel wird damit dennoch um voraussichtlich 10 Millionen Tonnen überschritten. Ausschlaggebend für die Abwärtskorrektur sind insbesondere reduzierte Ernteschätzungen für die EU-27, Kanada und Australien. Auch wenn die Landwirte in der Gemeinschaft ihr Rapsareal zur Ernte 2023 ausdehnten, limitierten die anhaltende Trockenheit und Hitze im Frühjahr das zu erzielende Ertragspotenzial. Das veranlasste den Rat dazu, seine Prognose der EU-Rapserzeugung um 200.000 Tonnen auf 19,8 Millionen Tonnen zu senken. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das dennoch einem voraussichtlichen Plus von 300.000 Tonnen.

Auch in Kanada dürfte mit den aktuell avisierten 18,1 Millionen Tonnen rund 400.000 Tonnen weniger zusammenkommen als bislang erwartet. Damit dürfte nun auch das Vorjahresniveau von 18,2 Millionen Tonnen knapp unterschritten werden. In den Provinzen Saskatchewan und Alberta, auf die in der Regel mehr als 80 Prozent des kanadischen Rapsareals entfallen, konnten die jüngsten Niederschläge zwar etwas Entspannung mitbringen, das Wasserdefizit bleibt aber dennoch erheblich. So weisen einige Bestände bereits Anzeichen für Trockenstress auf.

In Australien dürfte die Rapserzeugung der Saison 2023/24 mit 5,4 Millionen Tonnen noch deutlicher hinter dem Vorjahresergebnis von 8,3 Millionen Tonnen zurückbleiben als bislang erwartet. Im Vormonat stellte der Rat noch rund 5,8 Millionen Tonnen in Aussicht. Auch wenn australische Erzeuger ihre Anbauflächen angesichts des niedrigen Preisniveaus sowie des reichlichen Angebots deutlich reduzierten, basiert die kleinere Ernteprognose auch auf voraussichtlich geringeren Erträgen. Hitze und Trockenheit dürften das Ertragspotenzial insbesondere in der zweiten Jahreshälfte merklich schmälern. Einzig in Westaustralien und New South Wales dürfte überdurchschnittlich viel Raps von den Feldern geholt werden.

Demgegenüber sieht der Rat die Rapsernte der Ukraine mit 4,7 Millionen Tonnen rund 28 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Das wären rund 1 Million Tonnen mehr als bislang erwartet. Auslöser für die Aufwärtskorrektur ist insbesondere eine voraussichtlich größere Anbaufläche, auch in den aktuell umkämpften Gebieten. Die Vegetationsbedingungen werden dabei als günstig eingestuft.

Der globale Rapsverbrauch dürfte im Wirtschaftsjahr 2023/24 indes mit 86,4 Millionen Tonnen, 100.000 Tonnen weniger als im Mai avisiert und rund 1,5 Millionen Tonnen mehr als im Jahr zuvor, einen neuen Höchstwert erreichen. Das ist insbesondere auf einen voraussichtlich größeren Verbrauch in Asien zurückzuführen. Bei einer globalen Rapserzeugung von 85,9 Millionen Tonnen ergibt sich damit nun ein Versorgungsdefizit von 500.000 Tonnen. Das geht zu Lasten der globalen Endbestände, welche mit 5,3 Millionen Tonnen knapp 9 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurückbleiben dürften. Im Mai ging der Rat noch von Vorräten von rund 5,4 Millionen Tonnen aus.

Über die Weltmeere dürften in der Saison 2023/24 unverändert zum Vormonat rund 18,9 Millionen Tonnen Raps verschifft werden und damit, angesichts des kleineren Angebots, rund 300.000 Tonnen weniger als noch im Jahr zuvor. Kanada dürfte dabei mit einem möglichen Liefervolumen von 8,6 Millionen Tonnen auch weiterhin auf dem ersten Platz der weltweit wichtigsten Rapslieferanten bleiben.

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