Weltweite Sojaernte auf Rekordkurs
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Auf Jahressicht wäre dies aber dennoch ein deutliches Plus von 32,3 Millionen Tonnen und damit immer noch die größte Menge seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Minus auf Monatssicht beruht auf der gekürzten Prognose für die USA. Die Vereinigten Staaten dürften witterungsbedingt mit erwarteten 117,3 Millionen Tonnen rund 2,2 Millionen Tonnen weniger einfahren als bislang erwartet. Für die beiden anderen weltweit größten Exporteure, Brasilien und Argentinien, hält der IGC mit 160 Millionen Tonnen (Vorjahr: 155,5 Millionen Tonnen) und 44 Millionen Tonnen (21,8 Millionen Tonnen) an der Juniprognose fest.
Allerdings wird die Aussaatkampagne 2023/24 in Brasilien erst in etwa sieben Wochen beginnen, sodass die Schätzungen noch äußerst vage sind. Angesichts der Aussichten auf eine steigende inländische und internationale Nachfrage und der logistischen Verbesserungen, die umfangreichere Exporte ermöglichen, erwartet der IGC, dass die Erzeuger ihre Aussaatfläche um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausdehnen werden.
Im Einklang mit der gekürzten Ernteprognose korrigiert der IGC seine Schätzung für den Verbrauch um 1,5 auf 388,4 Millionen Tonnen nach unten. In der vorherigen Saison lag der Verbrauch an Sojabohnen bei 361,5 Millionen Tonnen. Das Plus im Jahresvergleich ist vor allem auf den erwarteten größeren Verbrauch in den drei größten Exportländern zurückzuführen. Argentinien dürfte mit 39 Millionen Tonnen rund 10 Millionen Tonnen mehr benötigen, Brasilien und die USA mit 56,3 beziehungsweise 62,6 Millionen Tonnen jeweils 2,3 Millionen Tonnen mehr. China wird in der Saison 2023/24 mit erwarteten 117,4 Millionen Tonnen weltweit der größte Verbraucher bleiben, auch wenn die Schätzung gegenüber dem Vormonat um 0,3 Millionen Tonnen zurückgenommen wurde.
Die weltweiten Vorräte an Sojabohnen zum Ende des Wirtschaftsjahres 2023/24 avisiert der Rat mit 63,4 Millionen Tonnen zwar 0,8 Millionen Tonnen unter dem Vormonat, auf Jahressicht wäre dies aber dennoch ein Plus von 11,6 Millionen Tonnen. Die Lagerbestände der größten Exporteure werden auf rund 20,9 Millionen Tonnen geschätzt, 4,8 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Hierbei dürften insbesondere in Brasilien mit 10,1 Millionen Tonnen und in Argentinien mit 3,6 Millionen Tonnen mehr Sojabohnen übrigbleiben.
Den Welthandel mit Sojabohnen avisiert der IGC für die Saison 2023/24 auf 170 Millionen Tonnen. Das sind rund 2,4 Millionen Tonnen weniger als im Juni angekündigt, aber 2,3 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Im Einklang mit den geringeren Ernteaussichten und den Erwartungen eines inländischen Rekordverbrauchs an Sojabohnen korrigiert der Rat die Prognose für die US-Ausfuhren um 3 auf 50,6 Millionen Tonnen nach unten. Verglichen mit dem Wirtschaftsjahr 2022/23 wäre dies sogar ein Minus von 3,5 Millionen Tonnen. Das wäre der dritte Rückgang in Folge. Die internationale Nachfrage nach US-Lieferungen ist nach wie vor gebremst und die Konkurrenz brasilianischer Ware groß.
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