Australien: Weizenprognose erneut gesenkt
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In den südlichen Anbauregionen waren die Bedingungen überwiegend günstig, da die Niederschläge zu Beginn des Winters, der in Australien im Juni beginnt und im August endet, die Bodenfeuchtigkeit erhöhten und die Etablierung und das Wachstum der Pflanzen begünstigten. Die Aussichten für die Winterkulturen sind im südlichen New South Wales, Victoria, Südaustralien und den südlichen Anbauregionen Westaustraliens günstig. In Queensland, im nördlichen New South Wales und in den nördlichen und östlichen Anbauregionen Westaustraliens waren die Bedingungen für die Aussaat und die Etablierung der Kulturen dagegen weitestgehend zu trocken. Dies hat dazu geführt, dass einige Winterkulturen unter Trockenstress litten und die Erträge voraussichtlich unter dem Durchschnitt der vorigen Jahre liegen werden.
Zudem wird erwartet, dass sich das Phänomen El-Niño bald entwickelt und die Ertragspotenziale weiter schmälert. Dabei stellt das Ausmaß, in dem das Wetterphänomen die australischen Niederschläge und Temperaturen beeinflusst, ein wesentliches Abwärtsrisiko für die Prognosen dar. Wenn die Bedingungen noch trockener und heißer sind als erwartet, dürften sich die Ernteaussichten in Regionen, in denen die Winterkulturen ohnehin schon über wenig Bodenfeuchtigkeit verfügen, weiter verschlechtern.
Nach drei aufeinanderfolgenden Rekorderntejahren wird die australische Wintergetreideerzeugung laut dem australischen Amt für Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) im Jahr 2023/24 voraussichtlich um rund ein Drittel auf 45,2 Millionen Tonnen zurückgehen. Damit wurde die Prognose vom Juni (44,6 Millionen Tonnen) zwar nach oben korrigiert, bleibt aber unter dem 10-Jahresdurchschnitt von 46,4 Millionen Tonnen.
Dabei dürfte die Weizenerzeugung im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 25,4 Millionen Tonnen zurückgehen und voraussichtlich rund 4 Prozent unter dem Durchschnitt der vorigen zehn Jahre liegen.
Die Gerstenerzeugung wird voraussichtlich um gut ein Viertel auf 10,5 Millionen Tonnen sinken und das langjährige Mittel um 6 Prozent verfehlen. Dies ist aber eine deutliche Aufwärtskorrektur gegenüber der Prognose vom Juni mit 9,9 Millionen Tonnen. Die Rapserzeugung wird voraussichtlich um 38 Prozent auf 5,2 Millionen Tonnen zurückgehen, aber deutlich über dem 10-Jahresdurchschnitt liegen, da die Anbaufläche auf den zweithöchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen geschätzt wird. Im Juni wurde hingegen noch eine Rapserzeugung in Höhe von rund 4,9 Millionen Tonnen erwartet.
Die australische Erzeugung von Leguminosen wird derzeit auf 3 Millionen Tonnen geschätzt, das wären 1,4 Millionen Tonnen weniger als in der vorigen Saison erzeugt wurden. Der 10-Jahresdurchschnitt dürfte dennoch knapp übertroffen werden. Die Hafererzeugung wird mit 1,1 Millionen Tonnen auf der Juni-Schätzung belassen, diese dürfte das Vorjahresniveau von 1,6 Millionen Tonnen allerdings deutlich verfehlen. Dies würde gleichzeitig den dritten Rückgang in Folge bedeuten. Auch das langjährige Mittel von 1,5 Millionen Tonnen würde deutlich verfehlt werden.
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