Ukraine: Export im August rückläufig
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Nach Angaben des Staatlichen Zolldienstes exportierte die Ukraine zum Stichtag 01. September 2023 im laufenden Wirtschaftsjahr 4,5 Millionen Tonnen Getreide/Hülsenfrüchte. Im August 2023 wurden 2,25 Millionen Tonnen ermittelt und damit sowohl nur marginal weniger als im Vormonat Juli 2023 mit 2,27 Millionen Tonnen als auch im August des Vorjahres mit 2,26 Millionen Tonnen. Die Gesamtmenge liegt indes deutlich über den 3,96 Millionen Tonnen des Vorjahreszeitraumes und verdeutlicht die geänderte Liefersituation. Denn während im Vorjahr der Export ab August deutlich an Fahrt aufnehmen konnte, weil das Getreideabkommen zwischen Russland, der Ukraine, der Vereinten Nationen und der Türkei in Kraft trat, steht der Ukraine diese sichere Exportroute seit dem 17. Juli 2023 nicht mehr zur Verfügung.
Unlängst gab es Gespräche zwischen den Präsidenten der Türkei und Russlands über eine Fortführung des Getreideabkommens. Dieses scheiterte vorerst daran, dass Putin nur zum Abkommen zurückkehren würde, wenn der Westen die Beschränkung der russischen Agrarexporte auf die Weltmärkte aufgäbe. In einem separaten Memorandum, das mit den Vereinten Nationen vereinbart wurde, wurden Bedingungen für die Erleichterung der russischen Lebensmittel- und Düngemittelausfuhren gefordert.
Diese unterliegen nicht direkt westlichen Sanktionen, die nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine verhängt wurden. Das beweist die Rekordmenge an Weizen, die Russland in der Saison 2022/23 exportierte. Aber Moskau und Agrarexporteure berichten, dass Beschränkungen in Bezug auf Zahlungen, Logistik und Versicherung die Lieferungen erschweren oder sogar behindern.
Die Lage am Schwarzen Meer ist aufgrund des anhaltenden Krieges weiterhin angespannt. Marktteilnehmer, vor allem Käuferländer, wären sehr daran interessiert, dass wieder große Mengen aus der Ukraine am Weltmarkt zur Verfügung stünden. Das würde die Preise möglicherweise drücken. Das ist im Fall von Weizen kaum notwendig, der immense Druck russischen Weizens am Weltmarkt verhindert einen nachhaltigen Kursanstieg, der im Zuge der pessimistischen Ernteaussichten in den USA, aber vor allem in Kanada nur sehr kurzzeitig an Wirkung verliert. Bei Mais sähe das möglicherweise anders aus. Auch hier treibt die Trockenheit in den USA die Kurse nach oben. Die preisschwächende Wirkung der längst gelaufenen, brasilianischen Rekordmaisernte lässt zunehmend nach.
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