Ernte von regionalen Wetterunbill geplagt
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Die bereits seit August herrschende Trockenheit in Rumänien hielt nicht nur an, sondern breitete sich bis nach Bulgarien aus, so dass die Ertragsbildung bei Mais und Sonnenblumen deutlich beeinträchtigt wurde. Das gilt insbesondere in Regionen entlang der Donau. Demgegenüber führten nach den Überschwemmungen in Slowenien im August weit überdurchschnittliche Niederschläge dort gebietsweise zu zusätzlichen Überschwemmungen, da die Bodenwasservorräte bereits gesättigt waren.
In Griechenland führten beispiellose Überschwemmungen zu einem vollständigen Verlust der Sommerkulturen, so auch in der Region Thessalien, in der ein Fünftel der Körnermaisernte stand. Ausgeprägte Hitzewellen, die um den 23. August herum Regionen im Nordosten Frankreichs, vor allem die Rhônes-Alpes heimsuchten, wirkten sich negativ auf die Ertragsaussichten für Körnermais aus. Im Nordwesten Italiens, speziell im Piemont und in der Lombardei, verlangsamte sich die Pflanzenentwicklung im Dauergrünland aufgrund extrem hoher durchschnittlicher und maximaler Tagestemperaturen, insbesondere in der dritten Augustdekade.
Auch über den August hinaus fiel in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas weiterhin zu viel Regen. Er beeinträchtigte in Baden-Württemberg und Bayern die Sommerkulturen. In Österreich zeigte der Regenüberschuss zwar keine negativen Auswirkungen auf die Sommerkulturen, führte aber zu Verzögerungen bei der Ernte der Winterungen und der Rapsaussaat. Gleiches zeigte sich auch in der südlichen Tschechischen Republik, der östlichen Slowakei sowie in den südlichen und westlichen Teilen Polens.
In Südfinnland verzögerte sich die Ernte aufgrund der nassen Bodenverhältnisse, was die Sorge aufkommen ließ, dass die Sommergerstenfelder nicht rechtzeitig geerntet werden könnten, und Pilzkrankheiten im Kartoffelanbau förderten. Auch in Südschweden herrschten anhaltend nasse Bedingungen, wobei örtlich rekordverdächtige Niederschläge gemessen wurden. Es wird davon ausgegangen, dass alle Kulturen unter diesen sehr nassen Bedingungen, die bereits Anfang Juli begannen, gelitten haben, was zu Ernteverzögerungen, Pilzkrankheiten und Qualitätseinbußen führte.
Demgegenüber wurde in weiten Teilen des europäischen Russlands zwischen den Oblasten Saratow und Nischni Nowgorod einschließlich der östlichen Regionen der zentralen und westlichen Wolga-Föderation ein ausgeprägtes Niederschlagsdefizit beobachtet. Dieses dürfte vor allem negativen Auswirkungen auf die Frühjahrskulturen im Norden und die Sommerkulturen im Süden haben.
In der Kaukasusregion des europäischen Russlands herrschten an 15-35 Tagen Hitze mit weniger als der Hälfte der üblichen Niederschläge, was die Kornbildung beim Mais beeinträchtigte. Mitte August erlebte die Zentralukraine die gleiche Hitzewelle. Und auch in den zentralanatolischen Regionen der Türkei war es im August heiß und trocken. Dort gab es allerdings keine nennenswerten Ertragseinbußen bei den Sommerkulturen, denn der Niederschlagsüberschuss im Juni hatte eine Bodentrockenheit verhindert.
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