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Fleischproduktion

Gebremster Rückgang

Die Fleischproduktion in Deutschland ist im Jahr 2023 erneut gesunken - aber nicht mehr so stark wie im Jahr zuvor.
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Die Schweinefleischproduktion ist 2023 gesunken, aber nicht mehr so stark wie im Jahr zuvor.
Die Schweinefleischproduktion ist 2023 gesunken, aber nicht mehr so stark wie im Jahr zuvor.Donat singler
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Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, produzierten die gewerblichen Schlachtunternehmen 2023 nach vorläufigen Ergebnissen 6,8 Millionen Tonnen Fleisch. Das waren 4,0 % weniger als im Vorjahr. Damit sank die inländische Fleischproduktion seit ihrem Höchststand im Jahr 2016 mit damals 8,25 Millionen Tonnen im siebten Jahr in Folge.

Nach leichten Rückgängen ab 2017 war die Fleischproduktion im Jahr 2022 um 8,1 % gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, nun ging die Fleischproduktion im Jahr 2023 nochmals deutlich zurück. Insgesamt wurden 2023 in den Schlachtbetrieben 47,9 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 702,2 Millionen Hühner, Puten und Enten geschlachtet.

Schweinefleisch verliert knapp 7 Prozent

Mit 43,8 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr 2023 ging die Zahl der geschlachteten Schweine gegenüber dem Vorjahr um 7,0 % zurück. Dabei verringerte sich die Zahl der geschlachteten Schweine inländischer Herkunft um 7,7 % auf knapp 42,3 Millionen Tiere. Die Zahl importierter Schweine, die in deutschen Betrieben geschlachtet wurden, stieg dagegen um 19,5 % auf 1,5 Millionen Tiere. Insgesamt produzierten die Schlachtunternehmen 2023 rund 4,2 Millionen Tonnen Schweinefleisch. Das waren 6,8 % weniger als 2022.

Im Vergleich zum Rekordjahr 2016 wurden 2023 etwa 1,4 Millionen Tonnen weniger Schweinefleisch erzeugt, was einem Rückgang von gut einem Viertel entspricht. Ein Grund für die sinkende Schweinefleischproduktion sind die bis Mai 2023 ebenfalls rückläufigen Schweinebestände in Deutschland.

Rindfleisch: Schlachtmenge auf Vorjahresniveau

Die Zahl der im Jahr 2023 gewerblich geschlachteten Rinder sank gegenüber 2022 um 0,3 % auf 3,0 Millionen Tiere. Da die durchschnittlichen Schlachtgewichte in allen Rinderkategorien zunahmen, stieg die Schlachtmenge mit +0,6 % allerdings leicht auf 992.900 Tonnen Rindfleisch.

Geflügelfleisch: Schlachtmenge um 1,4 % erhöht

Die Menge an erzeugtem Geflügelfleisch stieg im Jahr 2023 gegenüber 2022 um 1,4 % auf 1,6 Millionen Tonnen. Grund für den Anstieg ist insbesondere die um 1,1 % auf 1,1 Millionen Tonnen gestiegene Erzeugung von Jungmasthühnerfleisch. Die Produktion von Putenfleisch (Truthahnfleisch) stieg um 2,7 % auf 417.000 Tonnen.

Verbraucherinteresse an Fleisch und Wurst sinkt noch

Der Trend der sinkenden Fleischnachfrage der privaten Haushalte in Deutschland hielt im Jahr 2023 an, teilt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) mit. Der Rückgang fiel jedoch vergleichsweise gering aus. Von Januar bis Dezember 2023 fragten die Verbraucher rund 0,7 Prozent weniger Fleisch, Wurst und Geflügel nach als zur gleichen Zeit im Jahr zuvor.

Besonders Schweinefleisch hat in der Gunst der Verbraucher verloren, die nachgefragte Menge nahm um 6,6 Prozent ab. Zunahmen verbuchten Geflügelfleisch und gemischtes Hackfleisch. Wurst wurde in ähnlichen Mengen nachgefragt wie im Vorjahr. Preislich waren die Entwicklungen aller Fleischarten von einem Anstieg gekennzeichnet. Im Mittel zahlten die Verbraucher 6,5 Prozent mehr als 2022.

Alternativen teurer als das Original

Neben veränderten Verzehrgewohnheiten dürften die stark gestiegenen Preise für den Rückgang der privaten Nachfrage verantwortlich sein. Fleisch gehört zu den höherpreisigen Lebensmitteln, bei einer zunehmenden Inflation stiegen daher viele Verbraucher auf günstigere Produkte um. Die Zunahme der eingekauften Menge bei manchen Fleischarten zeigt jedoch, dass der Preis allein nicht ausschlaggebend für die sinkenden Verkäufe ist. Auch bei der privaten Nachfrage nach Fleischalternativen war 2023 eine rückläufige Entwicklung festzustellen. Möglicherweise wirkten sich auch hier die gestiegenen Preise aus. Kunden müssen für Alternativprodukte meist tiefer in die Tasche greifen als bei dem tierischen „Original“.

 

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