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Ergebnisse der LSV Hafer 2015

Sortenbeschreibung Sommerhafer 2015

Baden-Württemberg ist nach Bayern der zweitgrößte Haferproduzent in Deutschland. Umso bedauerlicher, dass die Kultur kontinuierlich an Bedeutung verliert und mit einer Anbaufläche von 20.100 ha in diesem Jahr einen neuen Tiefpunkt erreicht. (1999: 39.000 ha). Lesen Sie hier, wie die Hafersorten in den Landessortenversuchen 2015 abgeschnitten haben.
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Mayer
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Mit rund 46 dt/ha lagen die Hafererträge 2015 deutlich unter dem langjährigen Mittel von 52 dt/ha. Wichtigste Hafersorte in Baden-Württemberg ist mit Abstand Scorpion, gefolgt von Max und der neue Sorte Apollon. Aus Tradition überwiegt in Baden-Württemberg nach wie vor der Anbau von Gelbhafer.(Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg)

Die Landessortenversuche (LSV) Hafer standen 2015 an vier Prüfstandorten in Baden-Württemberg und an zwei in Rheinland-Pfalz. Alle Versuche kamen in die Auswertung. Die LSV werden in zwei Intensitätsstufen durchgeführt: die extensive Variante V1 unterscheidet sich von der intensiven Variante V2 durch den Verzicht auf Fungizide und Wachstumsregler, in beiden Varianten wird nach guter fachlicher Praxis gedüngt.

Der Durchschnittsertrag über die Standorte und Varianten kam auf nur 67,3 dt/ha (2014: 74,4 dt/ha), wobei Tailfingen ein überragendenes Ergebnis von 94 dt/ha erzielte. Ertragseinbußen gab es an den rheinland-pfälzischen Standorten wegen hoher Temperaturen, Wassermangel und sehr früher Reife, in Krauchenwies litt der Hafer unter Staunässe während sich in Eiselau ein Hagelschaden im Versuchsfeld ertragsmindernd auswirkte.

Da die Versuche im Allgemeinen gesund waren mit Ausnahme von regionalem Mehltaubefall und sich Lager sowie Halmknicken in Grenzen hielten, blieb der Behandlungseffekt mit 3 dt /ha im Schnitt gering. Die Sortierungen brachten mit 98,6 % (>2 mm) und 66 % (>2,5 mm) sehr gute Ergebnisse, das vom Handel geforderte Hektolitergewicht (53-55 kg) wurde mit 50 kg nicht erreicht.

Sortenbeurteilung

Grundlage der Beurteilung sind die Versuchsergebnisse der LSV und die aktuelle Beschreibenden Sortenliste (BSL) des Bundessortenamtes.
Für die Bewertung des Kornertrags werden die Sorten mehrjährig unter Einbeziehung der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern für die jeweiligen Anbaugebiete (AG) statistisch verrechnet (Tab. 1). Im Index werden die Bonituren der Versuchsbetreuer zu den Krankheiten und den agronomischen Eigenschaften sowie der Ertrag aufsummiert und in der Ertragswertzahl zusammengefasst. (Tab. 2)

Mehrjährig geprüfte Sorten

Max: Gelbhafer; mittlere Reife; stabil gute Erträge über dem Sortenmittel; mittlere Anfälligkeit für Mehltau; lageranfällig; höhere Neigung zum Halmknicken; geringere Reifeverzögerung des Strohs; hohes Hektolitergewicht; geringe bis mittlere Sortierung (> 2,5 mm); sehr geringer bis geringer Spelzenanteil

Ivory: Weißhafer, frühe bis mittlere Reife; wird wegen seiner Bedeutung in Rheinland-Pfalz mitgeprüft; ertraglich deutlich unter dem Sortenmittel; geringe bis mittlere Anfälligkeit für Mehltau; in den LSV relativ standfest; mittlere Neigung zum Halmknicken; höhere Reifeverzögerung des Strohs; Hektolitergewicht leicht überdurchschnittlich; hohe bis sehr hohe Sortierung (> 2,5 mm); sehr geringer bis geringer Spelzenanteil.

Ozon: Gelbhafer; mittlere Reife; langjährig durchschnittliche Erträge; in den LSV unempfindlich gegen Mehlttau; mittlere Lagerneigung; mittlere Neigung zum Halmknicken; mittlere Reifeverzögerung des Strohs; unterdurchschnittliches Hektolitergewicht; mittlere Sortierung (> 2,5 mm); geringer bis mittlerer Spelzenanteil

Poseidon: Gelbhafer; mittlere Reife; stabil gute Erträge über dem Sortenmittel; mittlere Anfälligkeit für Mehltau; standfest; geringere Neigung zum Halmknicken; höhere Reifeverzögerung des Strohs; unterdurchschnittliches Hektolitergewicht; hohe Sortierung (> 2,5 mm); geringer Spelzenanteil

Scorpion: Gelbhafer; mittlere Reife; unterdurchschnittlicher Ertrag; mittlere bis hohe Anfälligkeit für Mehltau; mittlere Standfestigkeit; mittlere Neigung zum Halmknicken; durchschnittliches Hektolitergewicht; hohe Sortierung (> 2,5 mm); geringer Spelzenanteil

Simon: Gelbhafer; mittlere Reife; ertragsstärkste Sorte im Sortiment; mittlere bis hohe Anfälligkeit für Mehltau; ; geringere Neigung zum Halmknicken; geringe Neigung zum Halmknicken; geringere Reifeverzögerung des Strohs; durchschnittliches Hektolitergewicht; geringe Sortierung (> 2,5 mm); geringer Spelzenanteil

Symphony: Weißhafer; mittlere Reife; außer 2014 überdurchschnittliche Erträge; mittlere Anfälligkeit für Mehltau; in den LSV standfest; geringere Neigung zum Halmknicken; mittlere bis höhere Reifeverzögerung des Strohs; überdurchschnittliches Hektolitergewicht; hohe Sortierung (> 2,5 mm); sehr geringer bis geringer Spelzenanteil

Tim: Gelbhafer; mittlere Reife; in den beiden Prüfjahren überdurchschnittlich im Ertrag; in den LSV geringe Anfälligkeit für Mehltau; lageranfällig; mittlere Neigung zum Halmknicken; geringere Reifeverzögerung des Strohs, durchschnittliches Hektolitergewicht; mittlere Sortierung (> 2,5 mm)

Neue Sorten

Die neue Sorten standen 2015 in den LSV im ersten Prüfjahr.

Apollon: Gelbhafer; mehrjährig und in den LSV 2015 im Ertrag leicht über dem Durchschnitt; in Eiselau 2015 mit sehr guten Ergebnissen in beiden Varianten; mittelfrühe bis spätere Reife; etwas längerer Wuchs; standfest; sonstige agronomische Eigenschaften gut; erhöhte Anfälligkeit für Mehltau; sehr gute Sortierung; durchschnittliches hl-Gewicht; laut BSL Schälhaferqualität aufgrund sehr hohem TKG, geringem Spelzanteil und sehr leichter Entspelzbarkeit

Bison: Gelbhafer: mehrjährig auf niedrigem Ertragsniveau; in den LSV 2015 mit besseren Ergebnissen, vor allem in der extensiven Variante, sehr gute Ergebnisse am Standort Döggingen; Reife mittelfrüh; kurzer Wuchs; agronomische Eigenschaft gut bis auf leichten Zwiewuchs; sehr gute Mehltauresistenz; beste Sortierung bei > 2,5 mm; durchschnittliches hl-Gewicht; laut BSL Schälhaferqualität aufgrund sehr hohem TKG, geringem Spelzanteil und leichter Entspelzbarkeit

Yukon: Gelbhafer, mehrjährig in allen Anbaugebieten ertragsstärkster Hafer in der extensiven Varianten; unterdurchschnittlicher Ertrag in den LSV 2015 mit Ausnahme von Tailfingen; mittelfrühe bis - späte Reife; langwüchsig und sehr standfest; gute Halmstabilität; gesunde Sorte mit bester Mehltauresistenz im Prüfsortiment (laut BSL mit Note 1 bewertet); gute bis mittlere Sortierung; hl–Gewicht leicht unterdurchschnittlich; laut BSL hohes TKG, mittlerer Spelzanteil und Anteil nicht entspelzter Körner; gemäß Züchter Schwerpunkt Futterhafer

Weitere Informationen zu Sommerhafer finden Sie unter www.ltz-augustenberg.de > Arbeitsfelder > Pflanzenbau > Sorten > Sommergetreide > Sommerhafer

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