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Ergebnisse der LSV Sommerweizen 2015

Sortenbeschreibung Sommerweizen 2015

In Baden-Württemberg verzeichnete die Anbaufläche von Sommerweizen 2015 mit 58.000 ha einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Nicht so bei den Kornerträgen: Mit knapp 54 dt/ha verfehlte die durchschnittliche Flächenleistung den langjährigen Vergleichswert um 5 dt/ha. Lesen Sie hier, wie die Sommerweizensorten 2015 in den Versuchen abgeschnitten haben.
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Mayer
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Ursache für die untersurchschnittliche Flächenleistung war vielerorts die trockenheiße Witterung im Juni und Juli, die zu Ertragseinbußen führte.
Sortenspezifisch trat Gelbrost auf, ansonsten blieben die Bestände relativ gesund.
Zur wichtigsten Sorte in Baden-Württemberg hat sich der erst zweijährig geprüfte Wechselweizen Cornetto entwickelt, gefolgt von SW Kadrilj und der alten Sorte Triso. (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg)

Die Landessortenversuche (LSV) Sommerweizen werden an Standorten in Hessen (2), Rheinland-Pfalz (1) und Baden-Württemberg (1) durchgeführt und gemeinsam verrechnet. Alle vier Versuche kamen 2015 in die Auswertung.
Die LSV werden in zwei Intensitätsstufen geprüft: die extensive Variante V1 unterscheidet sich von der intensiven Variante V2 durch den Verzicht auf Fungizide und Wachstumsregler, in beiden Varianten wird nach guter fachlicher Praxis gedüngt.

Der Durchschnittsertrag über die Standorte und Varianten lag 2015 bei 67,2 dt/ha (2014: 74,4 dt/ha), wobei das Ertragsniveau stark differierte: Tailfingen beeindruckte mit mehr als 82 dt/ha, Herxheim erreichte dagegen nur 57,5 dt/ha. In der fungizidfreien Variante kam es sortenabhängig zum Teil zu erheblichen Gelbrostinfektionen. Besonders betroffen waren KWS Scirocco, Sorbas und Granus. Der Behandlungseffekt in den LSV lag bei durchschnittlich 7 dt/ha.

Die Qualität war insgesamt zufriedenstellend, wenn auch leicht unter Vorjahresniveau und erfüllte mit einem durchschnittlichen Hektolitergewicht von 79,4 kg und einem Rohproteingehalt von 14,3 % die vom Handel für E-Weizen gestellten Anforderungen.

Sortenbeurteilung

Grundlage der Beurteilung sind die Versuchsergebnisse der LSV und die aktuelle Beschreibende Sortenliste (BSL) des Bundessortenamtes. Zur Bewertung des Kornertrags werden die Sorten mehrjährig über die jeweiligen Anbaugebiete (AG) statistisch verrechnet (Tab. 1). Im Index werden die Beobachtungen der Versuchsbetreuer zu den Krankheiten und den agronomischen Eigenschaften sowie der Ertrag aufsummiert und in der Ertragswertzahl zusammengefasst. (Tab. 2)

Beschreibung mehrjährig geprüfter Sorten

Alora: A-Qualität; mittlere Reife; unterdurchschnittliche Erträge in beiden Intensitätsstufen; lageranfällig; blattgesund, leicht überdurchschnittlicher Proteingehalt.

Cornetto: A-Qualität; spätere Reife; höchster Ertrag in der intensiven Stufe, auch extensiv deutlich über dem Sortenmittel; standfest; gewisse Anfälligkeit für Gelb- und Braunrost; überdurchschnittliches TKG; unterdurchschnittlicher Proteingehalt.

Dino: A-Qualität; mittlere Reife; überdurchschnittliche Erträge in der extensiven Stufe, unterdurchschnittlich in der intensiven Stufe; gelbrostanfällig; hoher Proteingehalt.

Granus: E-Qualität; spätere Reife; leicht unterdurchschnittlicher Ertrag in beiden Stufen; mittlere Standfestigkeit; in 2015 gelbrostanfällig, sonst mittlere Blattgesundheit; durchschnittlicher Proteingehalt.

KWS Chamsin: A-Qualität; mittlere Reife; durchschnittlicher Ertrag; sehr standfest; gelbrostanfällig, sonst mittlere Blattgesundheit; überdurchschnittliches TKG und Hektolitergewicht, durchschnittlicher Proteingehalt.

KWS Scirocco: E-Qualität; frühere Reife; unterdurchschnittlicher Ertrag in der extensiven Stufe, durchschnittlich in der intensiven Stufe; mittlere Standfestigkeit; gelbrostanfällig, sonst blattgesund; überdurchschnittliches TKG und Hektolitergewicht; durchschnittlicher Proteingehalt.

Quintus: A-Qualität; mittlere Reife; höchster Ertrag in der extensiven Stufe, leicht überdurchschnittlich in der intensiven Stufe; standfest; relativ blattgesund; leicht unterdurchschnittlicher Proteingehalt.

SW Kadrilj: E-Qualität; frühere Reife; unterdurchschnittliche Erträge in beiden Intensitätsstufen; standfest; blattgesund.

Sorbas: E-Qualität; mittlere Reife E, unterdurchschnittliche Erträge in beiden Intensitätsstufen; lageranfällig; gelbrostanfällig, sonst blattgesund.

Triso: E-Qualität; mittlere Reife; unterdurchschnittliche Erträge in beiden Intensitätsstufen; gelbrostanfällig; höchster Proteingehalt in den LSV 2015.

Neue Sorten standen 2015 in den LSV im ersten Prüfjahr

Licamero: A-Qualität; im Ertrag mehrjährig in beiden AG und Varianten eine Spitzensorte; in den LSV 2015 mit sehr inhomogenen Ergebnissen, jedoch deutlich über Durchschnitt; blattgesund und mittlere Standfestigkeit; etwas frühere Reife; in den LSV mit sehr hohem Tausendkorngewicht und durchschnittlichem Proteingehalt; laut BSL mittlere Fallzahl und Fallzahlstabilität.

Empfehlungssorten für den Anbau 2016 sind die Sorten KWS Scirocco und SW Kadrilj.

Weitere Informationen zu Sommerweizen finden Sie unter www.ltz-augustenberg.de > Arbeitsfelder > Pflanzenbau > Sorten>Sommergetreide bzw. Sorten>Prüfsortiment, Sortenratgeber, Qualitätsergebnisse

 

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