Artenreiche Zwischenfrüchte für mehr Leistung
Artenreiche Zwischenfruchtmischungen stärken die Hauptfrucht und machen sie leistungsfähiger sowie robuster - zu diesem Ergebnis kam das Catchy-Projekt der Bundesregierung.
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Das Projekt ist ein Teil der Initiative „Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie – BonaRes“ und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2010 ins Leben gerufen. Über insgesamt neun Jahre wird in zwei unterschiedlichen Fruchtfolgen untersucht, wie sich Zwischenfrüchte auf den Boden und dessen Biologie und damit auf die Erträge der Hauptfrüchte auswirken. An dem Projekt sind Mikrobiologen aus Bremen, Bodenkundler aus Hannover, Pflanzenernährer aus Gatersleben, Pflanzenbauer aus Triesdorf, Sozioökonomen aus Gießen und die Deutsche Saatveredelung AG (DSV) beteiligt.
Wasserhaushaltsmanagement von zentraler Bedeutung
Durch die zunehmende Frühjahrs- und Sommertrockenheit in Folge des Klimawandels ist das Wasserhaushaltsmanagement auf den Anbauflächen von zentraler Bedeutung. Hier bieten abfrierende Zwischenfrüchte einen klaren Vorteil gegenüber überwinternden Kulturen oder Brache. Stehende Biomasse und erhöhte Evaporation auf der Brache kann bei unzureichenden Niederschlägen zur Zehrung der Wasserreserven über den Winter führen. Dagegen bildet die Zwischenfrucht nach dem Abfrieren eine Mulchdecke. Im Vergleich zur Brache gingen alle Zwischenfruchtvarianten im Catchy Projekt, außer Senf im Frühjahr 2019, mit einem deutlichen Plus an Bodenfeuchte in die Maisaussaat. Durch die Ausnutzung verschiedener Wuchshöhen in den artenreichen Mischungen, bilden sich, ähnlich wie in einem Mischwald, unterschiedliche Stockwerke mit einem sehr dichten Pflanzenbewuchs. Es entsteht ein Mikroklima, das die Feuchtigkeit nahe der Bodenoberfläche hält. Dieses spezielle Mikroklima führt dazu, dass die Flächen insgesamt weniger Wasser über Evapotranspiration verlieren und die Wasserbilanz optimiert wird.
Optimale Nährstoffbereitstellung durch artenreiche Zwischenfrüchte
Zum Zeitpunkt der Bodenbearbeitung im Frühjahr ist bereits ein Teil der abgefrorenen Zwischenfruchtbiomasse zersetzt. Besonders bei Senf wird der schnell verfügbare Stickstoffanteil früh umgesetzt. Zurück bleibt eine gerüststoffreiche Streu mit weitem C/N-Verhältnis, die im Frühjahr in den Boden eingearbeitet wird. Um die Senfstreu zu zersetzen, bedienen sich die Mikroorganismen über die gesamte Vegetationsperiode aus dem Mineraldüngerdepot der Folgefrucht. Es kommt zur Stickstoff-Immobilisierung in der mikrobiellen Biomasse. Im Vergleich dazu lässt sich das C/N-Verhältnis in Zwischenfruchtmischungen durch geschickte Pflanzenauswahl deutlich optimieren. Am effektivsten war die Nährstofffreisetzung innerhalb des Projektes aus artenreichen Mischungen, wie TerraLife MaisPro TR Greening. Es wurde eine kontinuierliche Stickstoff-Nachlieferung für die Folgefrucht gemessen und im Vergleich zu Senf ein Plus von 62 % N, 40 % P und sogar 91 % K festgestellt.
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