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Projekt an der Obstversuchsstation Schlachters

Bessere Fruchtausfärbung bei Äpfeln

Sind Äpfel besser ausgefärbt, bekommt der Obstbauer mehr Geld. Durch den vegetativen Zuwachs aber werden die Früchte durch Langtriebe und Blätter beschattet. Dies kann zu schlechterer Ausfärbung, aber auch zu einer ungünstigen Mineralstoffzusammensetzung führen. Durch den Einsatz einer pneumatischen Entblätterungsmaschine soll Sonnenlicht wieder an die Äpfel gelangen. Wie's in Versuchen damit klappt, wurde und wird an der Obstversuchsstation Schlachters unweit von Lindau untersucht.
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Werden die Bäume vor der Ernte entblättert, stehen die Früchte im Licht und können besser ausfärben.
Werden die Bäume vor der Ernte entblättert, stehen die Früchte im Licht und können besser ausfärben.Versuchsstation für Obstbau Schlachters
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Der Behandlungstermin zur Entblätterung muss so gewählt werden, dass möglichst wenig Assimilate aus den Blättern verloren gehen. Es muss aber anschließend noch genug Zeit für eine bessere Ausfärbung bis zur Ernte bleiben. Pflückdurchgänge sollen reduziert und eine höhere Pflückleistung erzielt werden. Um die Wirkung der Entblätterungsmaschine RedPulse Duo der Firma Fruit Tec zu untersuchen, wurde 2019 ein Versuch in einer Jonagored-Anlage (Pflanzjahr 2005) durchgeführt.


Versuchsaufbau


Der Versuch wurde mit zwei Varianten angelegt. In der Kontrolle wurde keine Behandlung mit dem Entblätterungsgerät durchgeführt, in der behandelten Variante erfolgte der Einsatz sechs Tage vor der Ernte, die am 25. September 2019 begann. Die Behandlung erfolgte mit zwei Rotoren mit jeweils zwei Düsen und einem Arbeitsdruck von 0,6 bis 0,9 bar. Die Fahrgeschwindigkeit betrug etwa 2,0 km/h. Wenige Wochen vor Versuchsbeginn wurde in beiden Varianten ein maschineller Baumschnitt durchgeführt. Durch den maschinellen Schnitt weist die Anlage eine einheitliche schmale Fruchtwand auf, wodurch die Maschine besser entblättern kann.

Der Versuch wurde mit drei Wiederholungen je Variante angelegt. Die markierten Versuchsbäume wurden komplett mit einer Pflücke abgeerntet. Pro Wiederholung und Variante wurden sechs Bodenseekisten voll geerntet. Diese wurden am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) in Bavendorf sortiert. Außerdem wurden Reifeparameter (Festigkeit, Zuckergehalt und Stärkeabbau) erfasst. Noch ausstehend sind die Ergebnisse der Mineralstoffanalysen, welche ebenfalls am KOB durchgeführt werden.
 

Ergebnisse


Nach der Ernte wurden die Reifeparameter erfasst. Dabei zeigten sich für die Festigkeit, den Stärkeabbau und den Zuckergehalt keine nennenswerten Unterschiede. Der Anteil an titrierter Säure ist in der unbehandelten Kontrolle höher.

Anhand der Sortierergebnisse lässt sich beobachten, dass es in der behandelten Variante einen um etwa zehn Prozent höheren Anteil gut gefärbter Früchte (ab 40 Prozent Rotfärbung) gibt als in der unbehandelten Kontrolle.

 

Was festzuhalten bleibt

 

Dieser Versuch wurde in 2019 das erste Mal durchgeführt. Um verlässliche Ergebnisse zu erhalten, muss er wiederholt werden. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Entlaubung des Apfelbaumes durchaus zu einer Verbesserung der Fruchtausfärbung beitragen kann. Möglicherweise lassen sich dadurch auch die Pflückdurchgänge reduzieren, da bereits ein größerer Anteil an Früchten gut gefärbt ist. Außerdem kann so auch die Pflückleistung erhöht werden, da die Äpfel besser sichtbar sind. Durch den maschinellen Schnitt und die Entblätterung entstanden keine Schäden an den Früchten. Jedoch zogen sich die Erntehelfer an den Zweigenden häufiger Kratzer zu.

 

Der Versuch soll in 2020 insofern angepasst werden, dass nicht alle Früchte geerntet werden, sondern nur solche, die bereits als erste Klasse vermarktet werden können. So soll direkt verglichen werden, inwieweit sich tatsächlich weitere Pflückdurchgänge einsparen lassen und der Anteil an Mostäpfel reduziert werden kann.

 

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