Abwägen, ob Wachstumsregler in Wintergetreide erforderlich ist
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Die Lagerneigung nimmt in der Reihenfolge Winterweizen, Triticale, Wintergerste, Winterroggen zu. Ein Verzicht auf Wachstumsregler ist unter folgenden Bedingungen sinnvoll:
- Anbau einer standfesten Sorte,
- Auf leichten Böden und Standorten mit einer geringen Stickstoffnachlieferung,
- Keine organische Düngung,
- Bei später Saat und geringer Bestandesdichte,
- Bei trockener Witterung, hohen Temperaturen, starken Temperaturschwankungen und starker Sonneneinstrahlung.
Besonders standfeste bestände
Wenn die genannten Bedingungen nicht vorliegen und zum Beispiel die Bestandesdichte und die Stickstoffversorgung hoch sind, kann durch den Einsatz eines Wachstumsreglers eine Festigung des Halms und eine Verbesserung der Standfestigkeit erzielt werden. Der optimale Mittelaufwand ist für den einzelnen Schlag in Abhängigkeit von der Getreideart, den Sorteneigenschaften, den Standort- und Witterungsbedingungen zu ermitteln. Für die Wirkung sind wüchsige Bedingungen und Temperaturen von 6 bis 8 (Chlormequat-Mittel) bzw. über 10 °C förderlich. Die Nächte müssen frostfrei sein.
Nähere Informationen sind im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2021“auf Seite 45 sowie in Tabelle 17 auf Seite 46 zu finden. Die Mittel können gemeinsam mit Herbiziden ausgebracht werden. Azolfungizide verstärken die Wirkung der Wachstumsregler. In Tankmischungen, zum Beispiel mit Eleando, Epoxion Top, Fandango, Input Classic, Input Triple, Revystar und Plexeo, sollten deshalb die sorten- und standortspezifischen Aufwandmengen der Wachstumsregler reduziert werden. Medax Top und Prodax sind nach Artikel 51 auch zur Halmfestigung in Einkorn, Emmer und Khorasan-Weizen zugelassen.
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