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Renergie stellt Energiepflanzen vor

Nachwachsende Alternativen zum Mais

Triticale, Silphie, Weidelgras und Sorgumhirse – in Schwaben wachsen immer mehr erfolgversprechende Alternativen zum Mais. Unter dem Stichwort „Energie-Vielfalt vom heimischen Acker“ stellte der Verein renergie Allgäu beim großen NawaRo-Tag in Dasing die neuesten Entwicklungen in Sachen Pflanzenbau, Substratverarbeitung und Gärresttrocknung vor. Die größten Hoffnungen liegen dabei in der Ganzpflanzsilage (GPS).
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„Um den steigenden Energiebedarf zu decken, müssen wir auch dem steigenden Rohstoffbedarf gerecht werden“, stellte renergie-Vorsitzender Richard Mair einleitend fest. Ohne Biomasse seien die Klimaschutzziele nicht zu erreichen. Sowohl für Strom- wie auch Wärmeversorgung spielt die Biogas-Technologie eine bedeutsame Rolle, machte auch renergie-Projektleiter Florian Weh deutlich. Biogas lasse sich speichern und mittels Spitzenlastkessel auch flexibel einsetzen.
Gleichzeitig gelte es freilich, einer möglichen Monokultur entgegenzuwirken. Derzeit werden 80 Prozent der Energiepflanzenflächen für den Anbau von Mais genutzt. Er ist ertragreich und darum wirtschaftlich betrachtet die interessanteste Frucht für den Biogasbetreiber. Außerdem gilt er als größter Kohlenstoffspender unter den Pflanzen.

Trotzdem suchen Landwirte und Forschungsanstalten schon seit einiger Zeit nach Alternativen, um die Vielfalt im heimischen Ackerbau wieder zu verbessern, den Humushaushalt auszugleichen, Erosionsgefahren zu mindern und die Ausbreitung von Schädlingen zu stoppen. Andrea Sobczyk von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Arbeitsgruppe Biomasse, berichtete in dem Zusammenhang von einem derzeit laufenden Versuchsprojekt, bei dem an drei verschiedenen Standorten (Ansbach, Straubing, Freising) unterschiedlichste Getreidearten getestet werden. Die besten Ergebnisse wurden mit Triticale, Wintergerste und Winterroggen gemacht. Vor allem in Verbindung mit Untersaaten wie Weidelgras konnten Erträge erzielt werden, die bis zu 65 Prozent an die von Mais heranreichen.

Julia Haller vom Technologie- und Förderzentrum Straubing stellte eine Reihe neuer und wiederentdeckter Kulturpflanzen vor: Dabei unterschied sie Dauerkulturen wie Silphie, Sida und Riesenweizengras von einjährigen Pflanzen wie Sorgumhirse und Amarant. Sie können als winterliche Bodenbedecker eingesetzt werden, verringern die Nährstoffauswaschung und lockern die maisbetonten Fruchtfolgen auf – aber sie bringen, wie Praktiker Erich Schatz aus Illesheim berichtete, im ersten Jahr oft wenig bis gar keine Erträge, was ihren Anbau für Biogasbetreiber wirtschaftlich schwierig mache.

Überraschend gute Ergebnisse, so Schatz und eine Reihe weiterer Praktiker, konnten mit Rüben als Ergänzung zum Mais erzielt werden. Sie zeichnen sich durch eine hohe Methanausbeute und gute Vergärung aus, setzen allerdings einen erhöhten mechanischen Aufwand bei der Aufbereitung und Reinigung voraus.
Die neuesten Techniken in der Gärresttrocknung hatte Rolf Jürgen Fuchs aus Mettenheim zum Thema. Er stellte einen Verdampfungstrockner vor, mit dem die Gärreste pelletiert und damit auf etwa 10 Prozent ihres Feuchtgewichts reduziert werden. Gleichzeitig bleibt der Stickstoff im Gärrest zu 100 Prozent erhalten und es wird kein Ammoniak freigesetzt. Die Pellets können dann – ähnlich einem mineralischen Dünger – wieder im Pflanzenbau ausgebracht werden.

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