Fachverband geht neue Wege bei der Jahrestagung
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Warum findet die Jahrestagung des Fachverband Biogas nun im Rahmen der EnergyDecentral statt?
Dr. da Costa Gomez: Vor allem für die Aussteller, aber auch für die Besucher war die zeitliche Nähe zwischen der EnergyDecentral im November und der Jahrestagung im Januar oder Februar ungünstig. Daher haben wir gezielt die Kooperation mit der erfahrenen Fachorganisation DLG gesucht und tagen nun im Rahmen der EnergyDecentral bzw. Eurotier. Außerdem hoffen wir, von den umfassenden internationalen Kontakten der DLG zu profitieren und viele ausländische Gäste zu erreichen. Das weltweite Interesse an Biogas und deutschem Know-How ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Was war die Motivation der DLG, die Jahrestagung in das Programm der EnergyDecentral einzubauen?
Dr. Grandke: Unsere Motivation war, dass die Fachorganisation DLG im Rahmen der EnergyDecentral und der Fachverband Biogas mit der Jahrestagung die national und international führende Fachmesse für das Themengebiet „Biogas“ entwickeln. Wir sehen daher in der Zusammenarbeit einen strategischen Schritt in die Zukunft. Sie ermöglicht durch das Zusammenlegen der Kompetenzen für die Biogasbranche eine vorzügliche Plattform für die Präsentation von Innovationen sowie für die Pflege und den Ausbau der Geschäftsbeziehungen im nationalen und zunehmend internationalen Kontext.
Die Situation der Biogasbranche ist aktuell eher schwierig. Was erwarten Sie als Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas von der 26. Jahrestagung?
Dr. da Costa Gomez: Mit dem EEG 2017 haben wir jetzt zumindest eine Basis, mit der wir weiter machen können. Nach den katastrophalen letzten beiden Jahren sehe ich Licht am Ende des Tunnels – und ich merke diese Zuversicht auch bei unseren Mitgliedern. Ich erwarte daher interessierte Teilnehmer, die sich darüber informieren wollen, wie sie unter den neuen Rahmenbedingungen weiter machen können. Und ich erwarte, dass wir hierfür Antworten anbieten.
Herr Dr. Grandke, welche Bedeutung hat die Biogasbranche für die Energy Decentral?
Dr. Grandke: Landwirtschaft und Biogaserzeugung sind untrennbar miteinander verbunden. So findet die EnergyDecentral als internationale Fachmesse für die innovative Energieerzeugung parallel zur EuroTier statt. Dies ist kein Zufall, da insbesondere die Herstellung von Biogas für viele Unternehmen der Innenwirtschaft sowie für zahlreiche Tier haltende Landwirte einen großen Stellenwert bekommen hat. Das Wachstum der Biogasbranche hat in den vergangenen Jahren zudem durch den Agrarsektor seine notwendigen Impulse erhalten, und somit existieren viele Synergien zwischen beiden Veranstaltungen. Die Biogasbranche bildet somit von Anfang an einen wesentlichen Eckpfeiler der EnergyDecentral und koppelt als Bindeglied vorzüglich an die EuroTier an.
Wo geht die Reise für die Biogasbranche hin?
Dr. da Costa Gomez: Wir werden unsere Rolle als flexible und speicherbare regenerative Energiequelle weiter ausbauen, um die fluktuierenden Quellen Sonne und Wind maximal zu ergänzen. Zur dringend notwendigen Wärmewende können wir noch erheblich mehr beitragen als jetzt schon. Ich gehe davon aus, dass die Bedeutung von Biogas für den Klimaschutz, die ja weit über die Energieerzeugung hinaus geht, honoriert und gefördert wird. Der Klimaschutz ist unsere zentrale Aufgabe für dieses Jahrhundert – und Biogas kann und muss einen wichtigen Beitrag dazu leisten!
Dr. Grandke: Die Zahl landwirtschaftlicher Biogasanlagen wächst gegenwärtig unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen nur noch wenig. Dennoch existiert allein in Deutschland eine enorme Anzahl an produzierenden Anlagen, die in den kommenden Jahren einen beständigen Beitrag zur regenerativen Energieerzeugung leisten wird. Optimierung, Repowering sowie Betrieb der Anlagen stehen klar im Fokus. Daneben ist im internationalen Umfeld das Interesse an Biogas ungebrochen. Für den Bereich gibt es zudem weltweit ein hohes Potenzial im Bereich Abfallmanagement, und zahlreiche innovative Entwicklungen erzielen Fortschritte bei der Verwendung alternativer Substrate. Stroh, Bagasse oder Reste der Lebensmittelindustrie sind hier zu nennen.
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