Kälber rechtzeitig mit Eisen versorgen
Eisen ist für die Vitalität von Kälbern von großer Bedeutung. Der rote Blutfarbstoff transportiert den Sauerstoff zu den Organen. Ist er im Mangel, wächst das Risiko für eine Anämie. Zudem steigt insgesamt die Krankheitsanfälligkeit. Die Kälber fressen lustlos und bewegen sich nur wenig.
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Stichprobenuntersuchungen im Blut neugeborener Kälber am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) in Aulendorf legen erhebliche Unterschiede im Eisenstatus der Jungtiere offen. Grund genug, sich diese Abweichungen genauer anzusehen und sich für die Ursachen dieser Unterschiede zu interessieren. Deshalb wurden bei 33 Kälbern in der ersten Lebenswoche vor der Injektion und in der dritten Lebenswoche nach der Injektion von 500 Milligramm hochwertigem Eisen versuchsweise Blutproben genommen, um das darin enthaltende Eisen bei den einzelnen Tieren zu analysieren.
Krank durch Mangel
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass über 50 Prozent der Kälber mit einem nur unbefriedigenden Eisenstatus geboren werden. Ein Umstand, der folgenreich für die künftige Entwicklung der Tiere sein kann und deshalb unbedingt vermieden werden sollte, wenn man an die künftige Entwicklung der Kälber zu gesunden und leistungsstarken Kühen denkt. Warum es zu diesen Unterschieden kommt, bleibt indes fraglich. Die trockenstehenden Kühe am LAZBW werden allesamt mit denselben Futtermitteln gefüttert. Durch eine einmalige Eiseninjektion ließ sich der Anteil unterversorgter Kälber derweil auf unter 15 Prozent senken. Sobald die Aufnahme an festem Futter bei den Kälbern steigt, wird ihre Eisenversorgung besser.
Der Grund: Feste Futtermittel weisen höhere Eisengehalte auf. Das Problem von mit Eisen unterversorgten Kälbern lässt sich verstärkt bei der Vollmilchfütterung und Mutterkuhhaltung beobachten, weil Vollmilch mit vier Milligramm Eisen pro Kilogramm Trockenmasse nur äußerst geringe Eisengehalte aufweist. Für Milchaustauscher schreibt der Gesetzgeber 30 Milligramm Eisen pro Kilogramm Trockenmasse vor. Bei Vollmilchfütterung kann der Eisenstatus demzufolge durch geeignete Tränkezusätze verbessert werden. Für Mutterkuhkälber hat sich eine Erstversorgung mit Vitaminen und Selen bewährt. Eine unzureichende Selenversorgung kann Ursache für mangelnde Sauglust sein. Hier bringt eine zusätzliche Eisenversorgung weitere Vorteile.
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