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Beiselen

Geschäftsmodell: Landwirtschaft als Kohlenstoffsenke

Der Ulmer Agrargroßhändler Beiselen und die US-Firma Indigo Agriculture wollen mit Landwirtschaftsbetrieben ein Geschäft als Kohlenstoffsenke aufziehen, teilt Beiselen mit.
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Die US-Firma Indigo Agriculture mit Sitz in Boston und der Ulmer Agrargroßhändler Beiselen haben eine Partnerschaft beschlossen. Angesichts des wachsenden Interesses an Carbon Farming (Kohlenstoffanreicherung in Agrarböden) werden die beiden Firmen mit ersten Agrarbetrieben in Sachsen-Anhalt und Nordthüringen zusammenarbeiten. Die Agrarbetriebe sollen im laufenden Jahr 2021 an einem Pilotprojekt des Indigo Carbon Programms mit ihren Flächen teilnehmen, schreibt der Ulmer Agrarhändler in einer MItteilung.

Berechnung des Humusaufbaus

Gleichzeitig können sie von den ersten verifizierten Kohlenstoff-Zertifikaten für die Landwirtschaft profitieren, die in Europa ausgegeben werden. Das Indigo Carbon Programm wird das erste seiner Art in Europa sein, das auf einer neuen Methodik fußt. Diese Berechnung zum Humusaufbau misst einerseits die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und andererseits die organische Kohlenstoffspeicherung im Boden, die sich aus der Anwendung regenerativer landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmethoden ergeben.

Dazu gehören eine erweiterte Fruchtfolge, artenreiche Zwischenfruchtmischungen und der verringerte Einsatz von Bodenbearbeitung und mineralischen Düngemitteln. Das ziehe bereits Unternehmen wie Barclays, IBM und JP Morgan an, die als erste in verifizierte Kohlenstoff-Zertifikate aus der Landwirtschaft investiert haben. Agrarbetriebe, die die Qualifizierungskriterien erfüllen, verpflichten sich zunächst für fünf Jahre an dem Programm teilzunehmen. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß, in dem die Höfe ihre Bewirtschaftungsmethoden ändern, bestimmen die Höhe der Emissionsreduzierung und den Anstieg des organischen Kohlenstoffs im Boden. Dieses wiederum beeinflusst, wie viele Kohlenstoff-Zertifikate vom Agrarbetrieb generiert werden können.

Ökoprogramm zur überarbeiteten GAP?

Diese kohlenstoffbindenden landwirtschaftlichen Methoden könnten auch in die vorgeschlagenen Öko-Programme der überarbeiteten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Kommission aufgenommen werden. Dies könnte ein zusätzlicher Vorteil für Agrarbetriebe sein, die ab 2023 am Indigo Carbon-Programm teilnehmen.

Beginnend mit der Frühjahrssaison werden Indigo und Beiselen zusammenarbeiten, um erste Agrarbetriebe in das Pilotprojekt einzubeziehen. Dazu sagte Georg Goeres, Geschäftsführer von Indigo Agriculture in Europa: „Das Interesse und die Nachfrage nach Carbon Farming haben im letzten Jahr deutlich zugenommen und Beiselen teilt unsere Überzeugung, dass es dazu beitragen kann, die Landwirtschaft in einer Weise zu verändern, die für Mensch und Umwelt viele Vorteile bringt."

Kompensation von Treibhausgasemissionen

Fritz Schuler, Gesellschafter der Beiselen GmbH und mitverantwortlich für strategische Projekte des Familienunternehmens, sagte: „Die Zusammenarbeit mit Indigo bietet Beiselen die Chance, in Deutschland eine führende Rolle bei der Kompensation von Treibhausgasemissionen durch Humusaufbau zu übernehmen. Der Agrarsektor befindet sich derzeit in einem Wandel und es werden Lösungen für eine produktive sowie nachhaltige Lebensmittelproduktion benötigt. Indigo Carbon ist ein zukunftsorientiertes Programm, das gleichzeitig die ökologischen und ökonomischen Prioritäten für die Landwirtschaft berücksichtigt. Wir sind fest davon überzeugt, dass ein hohes Maß an Engagement sowie das Vertrauen, das die Agrarbetriebe in uns haben, sich mit der zukunftsweisenden Lösung von Indigo Carbon perfekt ergänzen werden.“
 

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