Schwarzwälder Schinken bleibt gefragt
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Die Ertragslage der vorwiegend mittelständischen Hersteller hat sich allerdings in den
zurückliegenden Jahren verschlechtert. Fast neun Millionen Schinken haben die im Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller zusammengeschlossenen
14 Unternehmen im Jahr 2014 abgesetzt, ein Plus von rund zwei Prozent. Während der
Inlandsmarkt leicht zulegte, gab es im Export ein Plus von 15 Prozent.
Die Exportquote liegt jetzt bei 10 Prozent. Ein Schinken wiegt rund fünf Kilogramm.
Sorgen um den Absatz haben die Hersteller trotz des Gegenwindes fürdie Fleischbranche in Deutschland nicht, sagte Hans Schnekenburger Ende Juni vor der Presse in Freiburg.
Schwarzwälder Schinken bleibt der meist verkaufte Rohschinken in Deutschland. Der
Vorsitzende des Schutzverbandes und Chef des Niedereschacher Unternehmens Tannenhof wies darauf hin, dass Schinken im Trend liege und die deutschen
Discounter im Ausland expandiert haben. Das komme auch dem Absatz von Schwarzwälder Schinken zu Gute.
Auch vom gut laufenden Tourismus imSchwarzwald profitiere der Schwarzwälder Schinken. Gleichzeitig mache der exportierte Schinken den Schwarzwald bekannter. Seit
Gründung des Verbandes Ende der 80er-Jahre hat sich der Absatz mehr als verdoppelt.
Weniger zufrieden ist der Verband mit der Ertragsentwicklung. Zwar kennt der Schutzverband, dessen Hauptaufgabe der Schutz der Marke ist, keine Umsatz-
und Ertragskennzahlen seiner Mitgliedsunternehmen. Den groben Trend beschrieb
Schnekenburger dennoch: „Es geht unserer Branche nicht schlecht, aber es ging ihr schon besser.“ Der Wettbewerb untereinander und der hohe Konzentrationsgrad im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) machen den Mittelständlern zu schaffen.
75 Prozent der Schinken gehen in den LEH, 15 Prozent an den Fachhandel und 10 Prozent an die Gastronomie. Die häufig verkaufte 200 Gramm-Packung geschnittener
Schwarzwälder Schinken kostet bei den Discountern derzeit 1,99 Euro.
Zufrieden zeigte sich Vorstandsmitglied Elisabeth Adler-Gößmann mit den Besucherzahlen des 2013 eröffneten Schwarzwälder Schinkenmuseums auf dem Feldberg: 2014 kamen über 80.000 Gäste. Mit dem Schwarzwälder Schinkenlauf –
dieses Jahr in zweiter Auflage – im September in Altglashütten will der Verband ebenfalls die Marke stärken.
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