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Kälberhaltung

Durchfallerkrankungen drücken auf Leistungsfähigkeit

Für Rinderhalter sind die ersten Tage nach der Kälbergeburt eine besonders
wichtige Phase. Denn Erkrankungen im frühen Alter haben ein hohes Risiko
für das neugeborene Kalb. Sie führen nicht nur zu schweren Erkrankungen
und Kälberverlusten, sondern haben auch Auswirkungen auf die spätere
Entwicklung bis hin zu geringeren Zunahmen, höherem Erstkalbealter und
vorzeitigen Abgängen. Eine hohe Aufmerksamkeit für den „Nachwuchs“ ist
daher ein wesentlicher Baustein eines guten Tierhaltungsmanagements.

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M-vere/Fotolia.com
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Durchfallerkrankungen sind die Hauptursache für Kälberverluste in den ersten
Lebenstagen. Diese in den Griff zu bekommen ist besonders schwierig, weil
Durchfall eine sowohl umwelt- als auch erregerbedingte Faktorenerkran-
kung ist und die Erreger in nahezu allen Betrieben vorkommen. Die meisten
Verluste sind in den ersten sieben bis zehn Lebenstagen zu verzeichnen.

Einbußen über die gesamte
Lebensdauer


Bereits in den ersten vier Lebenstagen spielen Durchfälle durch enterotoxische
E. coli eine Rolle, wenig später kommen auch Infektionen durch Rota- und Co-
ronaviren sowie Kryptosporidien hinzu. Kokzidien bedingte Erkrankungen
treten zumeist erst ab der sechsten Lebenswoche auf, auch Jungrinder bis zum
Alter von zwölf Monaten und darüber hinaus sind betroffen. Häufi g ist der Verlauf eher schleichend. Die Kokzidiose führt zu einer erhöhten Anfälligkeit der
Kälber und durch dauerhafte Schäden an der Darmschleimhaut zu einer
schlechten Entwicklung der Tiere. Die Spannbreite der Verluste ist in den
einzelnen Betrieben sehr unterschiedlich. Es scheint, dass bei vergleichbarer

Den besten Schutz vor krankmachenden Bakterien und Viren bietet Kolostrum in den ersten Tagen. Für die Gesundheit ist die Hygiene im Kälberbereich ebenfalls entscheidend. Genetik oder Tierzahl das Haltungs- und Fütterungsmanagement einen erheblichen Einfl uss auf die Kälbergesundheit hat. Erste Vorbeuge-maßnahmen beginnen schon vor der Geburt des Kalbes. So sollte bereits in der Abkalbebox auf gute Hygiene geachtet werden.

Jedes neugeborene Kalb sollte so bald wie möglich die erste Milch, das Kolostrum, zu sich nehmen, denn die Antikörper gelangen nur in den ersten 12 bis 18 Stunden nach der Geburt vom Darm ins Blut. Empfohlen werden mindestens drei Liter Kolostrum innerhalb der ersten zwei bis drei Stunden. Zur Kontrolle des Kolostrummanagements kann eine Überprüfung des Eiweißgehaltes im Blut der Kälber durchgeführt werden.

In Problembetrieben – oder auch für den Fall, dass geeignetes Kolostrum nicht
verfügbar ist – hilft das Anlegen einer Kolostrumreserve älterer Kühe. In den folgenden Tagen ist eine weitere Versorgung mit Kolostrum sinnvoll, da die enthaltenen Antikörper im Darm des Kalbes noch eine gewisse Wirkung
gegen Krankheitserreger entfalten. Um ausreichend kolostrale Antikörper ge-
gen die Erreger zuführen zu können, ist eine Muttertierimpfung gegen Rota- und
Coronaviren sowie E. coli empfehlenswert.

Hygiene ist oberstes Gebot

Die größten Probleme bereiten die einzelligen Parasiten Kryptosporidien und
Kokzidien. Ihnen ist neben einer medikamentösen Therapie nur mit umfassen-
den Hygienemaßnahmen beizukommen. Eine einfache Reinigung und Desin-
fektion der Abkalbe- und Kälberbox reicht jedoch nicht aus, um die äußerst
widerstandsfähigen Eier abzutöten. Erforderlich sind fett- und eiweißlösende
Schaumreiniger und spezielle Desinfektionsmittel mit nachgewiesener
Wirksamkeit für Endoparasiten.

Kranke Kälber sollten im täglichen Arbeitsablauf möglichst zum Schluss versorgt werden, damit Durchfallerreger nicht im eigenen Stall verteilt werden. Saubere Stiefel und Tränkeeimer sind natürlich ein Muss. Ein strikter Hygieneplan ist auch in der folgenden Gruppenhaltung einzuhalten. Die saubere Umgebung (Einstreu, Futter, Wasser) verhindert, dass sich die Kälber immer wieder neu infi zieren. Auch Prophylaxe-Maßnahmen greifen nur, wenn die Hygiene im Stall stimmt.
 

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