Untersuchung zur kraftfutterarmen Milchviehfütterung
Das Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V. und die Universität Göttingen wollen zusammen mit der Praxis klären, wie über eine kraftfutterarme Milchviehhaltung die Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung gesichert werden kann und ob damit gleichzeitig die biologische Vielfalt im Grünland erhalten und gefördert wird.
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Diese Untersuchung schließt an die vom Kasseler Institut und dem Büro für Agrarsoziologie im Jahr 2016 veröffentlichte Untersuchung der Wirtschaftlichkeit bei Bio-Milchviehbetrieben mit sehr geringem Kraftfuttereinsatz an: Welche unterschiedlichen Systeme und Strategien kraftfutterarmer Milchviehfütterung gibt es in der Praxis? Wie wirtschaftlich sind sie im Vergleich untereinander und im Vergleich zur Milchviehhaltung mit höherem Kraftfuttereinsatz? Steht die kraftfutterarme Milchviehhaltung grundsätzlich in einem Bezug zur Artenvielfalt auf dem Grünland und ist sie besonders geeignet, diese zu fördern und zu verbessern?
Milchviehhalter aus Grünlandregionen gesucht
Das sind die wichtigsten Fragen, bei denen die Wissenschaftler Sie um Unterstützung bitten. Es werden Milchbauern für die Teilnahme an dieser Untersuchung in von der Milchviehhaltung geprägten Grünlandregionen in Nord-, Mittel- und Süddeutschland gesucht. Auf den gesuchten Milchviehbetrieben sollte in den letzten Jahren weniger als die Hälfte der sonst praxisüblichen Kraftfuttermenge verfüttert worden sein und die Betriebe sollten unbedingt Dauergrünland bewirtschaften. In Zahlen entspricht dies etwa einem Kraftfuttereinsatz von weniger als 150 Gramm pro kg Milch bzw. beispielsweise weniger als 900 kg Kraftfutter pro Kuh und Jahr bei einer Milchleistung von 6.000 kg oder 1.200 kg Kraftfutter bei einer Milchleistung von 8.000 kg.
Im Zuge dieses Forschungsprojektes soll herausgearbeitet werden, wie kraftfutterarme Systeme in der Praxis optimiert werden können, damit die betriebswirtschaftlichen Vorteile besser ausgeschöpft und gleichzeitig auch die Artenvielfalt auf dem Grünland erhalten und gefördert werden kann. Weiterhin sollen Empfehlungen erarbeitet werden, über welche Ansätze die Milcherzeuger mit dieser Wirtschaftsweise in der Politik, Beratung, Bildung oder auf der Vermarktungsebene besser unterstützt werden können. Dafür sollen auf den teilnehmenden Betrieben während persönlicher Besuche vor Ort Befragungen durchgeführt und betriebswirtschaftliche Kennzahlen erfasst werden. Auf einem Teil der beteiligten Betriebe sollen zudem botanische Erhebungen auf den Grünlandflächen durchgeführt werden. Den teilnehmenden Betrieben kann als Dank für Ihre Mithilfe eine Aufwandentschädigung von 50,00 Euro bezahlt werden. Das Projekt wird in einem Forschungsverbund mit Prof. Dr. Johannes Isselstein von der Abteilung Graslandwissenschaft der Universität Göttingen durchgeführt. Außerdem wird das Projekt in Süddeutschland durch Dr. Lukas Kiefer unterstützt.
Interesse geweckt? Dann melden Sie sich telefonisch oder schriftlich bei:
Kasseler Institut für Ländliche Entwicklung e. V., Projektbüro Gleichen, Heiligenstädter Straße 2, 37130 Gleichen/ Bremke
Dr. Karin Jürgens, Tel. 05592/927567, Mail: kj@agrarsoziologie.de
Prof. Onno Poppinga, Tel. 05673/3540, Mail: rondopopp@t-online.de
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