Denkanstoß Agrar
Kaum Planungssicherheit, wenig gesellschaftliche Anerkennung, dafür immer neue Vorschriften und regelmäßige Anfeindungen von Tier- und Umweltschützern: Landwirte in Deutschland müssen sich einiges gefallen lassen. Auf einer neuen Online-Plattform hält die Branche jetzt dagegen und redet Klartext. Josera startet eine neue Initiative für das Image der Landwirtschaft.
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Auf der Website www.denkanstoss-agrar.de wehren sich Landwirte gegen die schwindende Wertschätzung für ihren Berufsstand und immer neue Vorwürfe von Medien und Aktivisten. Ob Ackerbauern, Viehhalter oder Biogas-Erzeuger – sie alle haben keine Lust auf die Rolle des Sündenbocks. „Ich habe es satt“, erklärt ein Landwirt aus Schwäbisch Hall auf der neuen Online-Plattform. Dort äußert er gemeinsam mit Berufskollegen seinen Unmut und zeigt deutlich auf, was ihn stört. Zum Beispiel die fortschreitende Entfremdung der Gesellschaft von der Landwirtschaft, die zunehmend zu einer verzerrten Wahrnehmung der Landarbeit führt. „Es ist an der Zeit, dass unsere Arbeit wieder positiv wahrgenommen wird“, fordert er. Schließlich steht die begrenzte Zustimmung im Widerspruch zum Anspruch der Verbraucher, jederzeit auf hochwertige und preiswerte Lebensmittel zuzugreifen.
Die Arbeit auf dem Land authentisch präsentieren
Um ihr Ziel zu erreichen, setzen die Landwirte vor allem auf Transparenz und eine realistische Darstellung ihrer täglichen Arbeit. Schützenhilfe bekommt die Branche dabei von Josera. Der Hersteller von landwirtschaftlicher Tierernährung verschafft ihnen mit seiner Plattform ein Forum samt der nötigen Reichweite für ihre Argumente. „Wir stehen an der Seite der Landwirte und wollen sie mit unserer Initiative dabei unterstützen, ihr öffentliches Ansehen zu verbessern“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Eller das Engagement. Er betont, dass „Denkanstoß Agrar“ keine verklärte Bauern-Idylle, sondern ein authentisches Bild von den Aufgaben, den Bedingungen und den Herausforderungen der Landarbeit zeigt. Denn: „Wer weiß, wie der Alltag auf den Höfen aussieht, kann auch scheinbare Skandal-Meldungen in den Medien richtig einordnen“, betont Eller. Deshalb werden fortlaufend neue Betriebe vorgestellt. „An unserer Initiative darf jeder Landwirt teilnehmen, der Klartext reden will“, so der Josera-Geschäftsführer. In diesem Sinne empfiehlt auch der Ackerbauer Michael Reber aus Schwäbisch Hall seinen Berufskollegen, dabei zu sein: „Denkanstoß Agrar ist genau der richtige Ansatz, die eigene Öffentlichkeitsarbeit der Landwirte zu unterstützen.“
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