Voll auf Wachstumskurs
„Dem Konzern gehts gut, wir wachsen“, das erklärte Peter-Josef Paffen, Vorsitzender der AGCO/Fendt Geschäftsführung, am 22. August zum Auftakt des Fendt Feldtages in Wadenbrunn bei Würzburg vor der internationalen Fachpresse.
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Laut Paffen hat sich Fendt im ersten Halbjahr 2018 mit 3050 verkauften Traktoren und einem Marktanteil von gut 24 Prozent an die Spitze der deutschen Zulassungsstatistik gesetzt. Auch in Europa werde Fendt im laufenden Jahr weiter und stärker als der Markt wachsen und seinen Marktanteil von zuletzt 8,6 auf neun Prozent verbessern. „Die Auftragsbücher sind ordentlich voll “, sagte Paffen. Das spiegelt sich auch an den Mitarbeiterzahlen: So sind an den sechs Standorten aktuell 5239 Personen beschäftigt, 311 mehr als am Jahresende 2017.
Mit einem erwarteten Ausstoß von 16.800 Traktoren - plus zwölf Prozent gegenüber 2017 - liege man auf gutem Kurs, das in der Strategie „Fendt 2020“ gesetzte Ziel von 20.001 Traktoren aus Marktoberdorf im Jahr 2020 zu erreichen. Immerhin gewinne Fendt mit seinem Full-Line-Programm nicht nur in den angestammten, sondern auch in globalen Märkten an Zuspruch. So beispielsweise in Nordamerika. Hier werde man in diesem Jahr erstmals über 800 Traktoren verkaufen, was nahezu einer Verdoppelung der bisherigen Stückzahlen gleichkomme. Darüber hinaus gibt es auch erste Fendt Full Line Schritte in Nordamerika. Der neue AGCO Ideal-Großmähdrescher wird in Nordamerika nur unter der Marke Fendt verkauft. Ein klares Bekenntnis zur Marke Fendt in dieser Region. Die richtig gute Entwicklung für Fendt in Nordamerika ermögliche eine vorzeitige Erhöhung der Planzahl auf mittelfristig 2000 Fendt Traktoren. Bisher sei das Ziel 1000 Einheiten gewesen, sagte Paffen.
Gute Produkte - guter Vertrieb
Fendt sieht zwei Hauptgründe für diese weltweit spürbare positive Entwicklung. Einmal das komplette und attraktive Traktorenprogramm von 70 PS bis 517 PS für die Profis in allen Bereichen. Zum anderen sorgte der kontinuierliche Auf- und Ausbau des Fendt Vertriebsnetzes für zusätzlichen Schub. Zum Beispiel in den Volumenmärkten Frankreich und Italien. In Frankreich festige man die erstmals im Jahr 2017 erreichte dritte Position mit weiter steigenden Stückzahlen und Marktanteilen. In Italien stehen die Chancen gut, erstmals in der Firmengeschichte den Absatz von Fendt Traktoren auf über 1000 Einheiten zu steigern. In Polen zeigt die Restrukturierung des Fendt Vertriebsnetzes positive Ergebnisse. Bis Ende 2018 werde Fendt über ein flächendeckendes Vertriebsnetz verfügen. Hier setze man auf die strategische Partnerschaft mit der Agravis Technik Holding ab 1. September.
Laut Paffen ist das wirtschaftliche Umfeld der europäischen Landtechnikindustrie nach wie vor gut, wenngleich der Scheitelpunkt der Boomphase in den ersten sieben Monaten des Jahres 2018 den oberen Scheitelpunkt erreicht haben dürfte. Es gab und gibt in Europa Regionen mit guten und sehr guten Ernteerträgen, aber auch extreme Trockenheit in der Mitte Deutschlands, im Norden und Osten. Die sehr frühe Ernte und die damit verbundenen niedrigeren Erträge setzen den Landwirten zu. Jetzt kommt es darauf an, wie sich die Marktpreise und Einkommen der Landwirte in den nächsten Monaten tatsächlich entwickeln.
Ein Drittel der Traktoren werden in Deutschland verkauft
Der deutsche Traktorenmarkt ist für Fendt nach wie vor der größte Einzelmarkt. Rund ein Drittel der Jahresproduktion wird an Kunden in Deutschland ausgeliefert. Fendt habe hier bei den Großtraktoren über 300 PS mit dem Fendt 900 und Fendt 1000 Vario mit knapp 40 Prozent Marktanteil und 366 Zulassungen mit großem Abstand den ersten Platz inne.
Auch in Australien/Neuseeland konnten Fendt eigenen Angaben zufolge das Volumen deutlich steigern. Nach Absatzzahlen von durchschnittlich 200 bis 300 Einheiten in der Vergangenheit konnten 2017 bereits 427 Fendt Traktoren abgesetzt werden. Für 2018 peile man das Ziel 550 Fendt Traktoren an. Und erste Fendt Full Line-Schritte mache Fendt auch in dieser Region mit der Markteinführung der Fendt Tigo Ladewagen und der Fendt Rundballenpressen in der Verkaufssaison 2018/2019.
Auf Wachstumskurs in allen Produktsegmenten
Nicht nur bei Traktoren ist Fendt laut Paffen gut unterwegs. Das gilt auch für das gesamte Fendt Full Line Angebot. Mit vier Produktlinien (Fendt Raupen, Fendt Rundballenpressen, Fendt Ladewagen und Fendt Spritzen) sei man im Jahr 2018 im ersten Verkaufsjahr richtig gut unterwegs. So werde Fendt dieses Jahr 110 Raupen in den Markt bringen. Erfreulich auch die Stückzahlenentwicklung bei den Fendt Mähdreschern: 450 Einheiten. 100 mehr als ein Jahr zuvor. Der Katana läuft nach Plan auf niedrigem Niveau. Hier fehlten noch Modelle im unteren Leistungssegment.
Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung bei den Fendt Ballenpressen. Die Quaderballenpressen kommen Jahr für Jahr größerer Schritte voran. Für 2018 sind 125 Einheiten geplant. Einen Katapult-Start habe Fendt mit den neuen Rundballenpressen aus dem Werk Wolfenbüttel hingelegt. Die Akzeptanz bei den Kunden ist großartig. Wenn alles planmäßig laufte, komme man im ersten Jahr auf über 600 Fendt Rundballenpressen, so Paffen. Sehr gut angenommen werden auch die Fendt Mähwerke, Zetter und Schwader aus dem AGCO Werk in Feucht. Im zweiten vollen Verkaufsjahr werden bis Ende 2018 insgesamt etwa 2660 Futtererntemaschinen ausgeliefert. Mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Die Fendt Ladewagen aus dem Werk Waldstetten sind laut Paffen ebenfalls hervorragend unterwegs. Über 100 Einheiten gehen im ersten Verkaufsjahr in den Markt.
AGCO/Fendt setzt auf Digitalisierung
Die neue digitale Welt wird moderne Unternehmen laut komplett verändern. Auch AGCO und Fendt. Vor zwei Jahren hat der AGCO Vorstand die Entscheidung getroffen, das neue AGCO Digital Center am Standort in Marktoberdorf aufzubauen. Dieses DCX-Team (Digital Customer Experience) schafft die Grundlagen für die zukünftige digitale Vernetzung mit Vertriebspartnern und Kunden. Nach mehrmonatigen Vorbereitungen wurde das DCX Projekt im März 2018 gestartet. Inzwischen arbeiten über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Marktoberdorf mit Experten-Teams aus allen weltweiten AGCO Standorten zusammen. Insgesamt 260 Team Mitgliedern. Die Planung sieht vor, in den nächsten zwei Jahren neue Digitalprozesse in den drei Pilotmärkten UK/Irland, Frankreich und Deutschland einzuführen. Danach auf allen weltweiten Märkten. Es geht um neue Online Portale, E-Commerce, neue Werkzeuge im Bereich CRM Marketing und Datenanalyse.
Traditionell hoch sind bei Fendt die Aufwendungen für Forschung und entwicklung. Inzwischen arbeiteten etwa 500 Ingenieure an Neu- und Weiterentwicklungen bei Traktoren und Feldhäckslern. Das Budget werde in diesem Jahr erstmals die 70-Millionen-Euro-Marke überschreiten, erklärte Paffen.
Zum anschließenden Feldtag kamen über 50.000 Besucher zum Hofgut Wadenbrunn. Impressionen davon finden Sie hier.
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