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Vorder- und Hinterwälder

Dezember-Zuchtwerte: Keine gravierenden Veränderungen

Mit acht Besamungsbullen aus sechs Linien wartet die Rinderunion Baden-Württemberg(RBW) bei den Dezember-Zuchtwerten für die Vorder-und Hinterwälder-Besamungsbetriebe auf. Große Veränderungen gab es seit der letzten Zuchtwertschätzung im August nicht, so das Credo der aktuellen Bullenempfehlung.

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Die Vorderwälder-Kuh Salute, eine Gipig-Tochter aus der Zucht von Stefan Weiss in Schönwald, überzeugt durch ein einheitlich gutes Exterieur mit der Euternote 8.
Die Vorderwälder-Kuh Salute, eine Gipig-Tochter aus der Zucht von Stefan Weiss in Schönwald, überzeugt durch ein einheitlich gutes Exterieur mit der Euternote 8.RBW
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Iggardian ist mit leichten Einbußen unverändert Spitzenreiter im Gesamtzuchtwert (GZW) und Milchwert (MW). Im Fleischwert (FW) rangiert der Bulle an zweiter Stelle. Iggardian ist gut in der Melkbarkeit und verfügt über positive Inhaltsstoffe trotz der hohen Mengenleistung. Die Eutervererbung ist so, dass er auf Kühe kommen sollte, die einen guten Eutersitz aufweisen und deren vordere Striche mittig bis innen sitzen. Die paternalen Werte im Kalbeverlauf sind nochmals um einen Punkt auf 97 gestiegen. Zurzeit kommen viele Zuchtbullen und Kälber auf die Märkte, die seine gute Fleischvererbung bestätigen.

Gipig, ein neuer Bulle, seit der Augustschätzung, liegt mit mit einem GZW von 114 auf Platz zwei. Gipada ist sein Vater, die Mutter Silvia eine Ignaztochter. Mit 35 Töchtern in Milch sind sechs weitere dazugekommen, er landet bei einem MW von 113. Ein Wehrmutstropfen ist die schlechte Eiweißvererbung mit minus 0,30 Prozent. In der Fitness und im FW bleibt Gipig bei 101, in der Melkbarkeit (ME) ist er mit 111 der zweitbeste. Mit 114 im paternalen Kalbeverlauf ist der Vererber Spitzenreiter knapp vor Pigdian II. Im Rahmen liegt er im Vergleich mit 91 unter dem Mittel, vor allem in Breite und Tiefe. Das Fundament ist durchschnittlich. Mit 113 ist Gipig der zweitbeste Eutervererber nach Marfelk. Es sind lange Euter, die vorne eine gute Aufhängung haben, einzig der Euterboden tendiert mit 96 Richtung tief und die Strichdicke neigt mit 110 zu dick. Mit 101 in der Bemuskelung tendieren die Töchter zur Stabilität.

Auf Platz drei liegt nun Igguss, der von Igdian aus einer Gushalltochter abstammt. Er hat einen GZW-Punkt verloren und kommt auf einen GZW und MW von 112. Igguss ist der Inhaltsstoffvererber mit plus 0,39 Fett- und 0,27 Eiweißprozenten. Melkbarkeit und Zellgehalt sind positiv. Igguss punktet  mit einem FW von 106 (plus zwei) und im paternalen Geburtsverlauf mit 106. 18 Töchter sind bewertet und zeigen mit Ausnahme des Kalibers gute Werte. Ohne Schwachstelle kommt das Euter auf 109, wobei der Euterboden mit 110 am besten ist. Im Fundament mit 102 sticht die gute Fessel (106) ins Auge. Die Größe ist mit 106 dreistellig. Länge, Breite und vor allem die Tiefe sind unterdurchschnittlich. Wenn Rahmen und Milchmenge verankert sind, passt Igguss gut, auch auf Rinder.

Pigdian II folgt mit einem GZW von 110 und MW von 109 (minus eins). In der Melkbarkeit ist er mit 113 bester Bulle. Er zeigt eine hohe Fitness- (108) sowie eine gute Fundament- (102) und Eutervererbung (107) zeichnen ihn aus. Im paternalen Geburtsverlauf hat er zwei Punkte gewonnen, er liegt mit 113 auf dem zweiten Platz. Berücksichtigt werden muss bei Pigdian II die Rahmen- und Bemuskelungsvererbung mit 87 und 80 sowie ein FW von 82.

Ragos hat im GZW (110) und im MW (113) einen Punkt gewonnen, im FW (95)  einen Punkt verloren. 155 Töchter sind nun in der Leistungsprüfung, 16 mehr als im August.  Die Melkbarkeit liegt im Mittel der Rasse mit 100. Sein Exterieur mit 113 bewerteten Töchtern ist in den Hauptnoten Rahmen, Bemuskelung, Fundament und Euter positiv. Er kann nur für Kuhbesamungen verwendet werden.

Radraul, ein Radi-Sohn aus einer Raultochter ist ein klassischer Doppelnutzungsbulle mit einem MW von 106 (minus eins) und einem FW von 116 (plus zwei). Er bringt plus 542 Kilogramm Milchmenge, seine Melkbarkeit ist mit 107 gut und sein Geburtsverlauf liegt mit 101 im Mittel. Aufpassen muss man auf die Fettvererbung, im Fitnessbereich ist er mit 90 am Ende der acht Bullen. In der Töchterbewertung rangiert Radraul als mittlerer Bulle. Die Körperlänge ist etwas kurz, im Fundament fallen das volle Sprunggelenk (84) und die gute Fessel (105) auf. Das Euter kommt auf 98, positiv sind der Euterboden mit 103 und die Strichstellung hinten nach innen (119). Zu beachten sind die Vordereuteraufhängung (91) und die dünnen Striche (82).

Marfelks Stärke ist die Fundament- (103) und vor allem die Eutervererbung (121) mit einem Milchfluss von 105. Die Abstammung, Vater Marksee aus einer Felkhormutter, ist nicht alltäglich.

Olefelk hat vier weitere Töchter in der Leistungsprüfung. Insgesamt sind es jetzt 179.  Nach wie vor ist er ein guter Inhaltsstoff- und Fundamentvererber. Für die Fleischleistung zur Doppelnutzung und die Mutterkuhhaltung stehen zwei Bullen im Lot: Radraul mit einem FW von 116 und Iggardian mit einem FW von 112.

Für Rinder passen in der Reihenfolge: Gipig und Pigdian II vor Igguss.

Hornlosvererbung: Im begrenzten Umfang werden die beiden mischerbig hornlosen Wartebullen Radmig P und Igfex P und der reinerbig hornlose Igragar PP ausgegeben. Er war vor kurzem im Testeinsatz. Seine gesamte Nachzucht wird genetisch hornlos sein. Er ist ein Igfex P- Sohn aus einer Radmark P- Mutter. 

Hinterwälder: Walter und Fockernap bereichern das Angebot 

Die RBW verfügt über vier Bullen aus vier Linien mit Milchwerten von 88 bis 104 für die Milchviehhaltung: Bennasch, Labflort, Napfocki und Siltben. Alle vier Bullen mit Töchterergebnissen können auch für die Fleischnutzung eingesetzt werden. Beim Milchwert und der Anzahl Geburten sind die Veränderungen gegenüber der letzten Schätzung vor vier Monaten aufgezeigt. Die Geburtsverläufe sind günstig – vor allem im Rassevergleich.

Bennasch sollte wegen der höheren Totgeburtenrate nur auf Kühe eingesetzt werden.

Mit Fockernap und Walter gehen zwei neue Besamungsbullen sowohl für Milch- als auch für die Fleischnutzung an den Start. Fockernap ersetzt seinen Vater Fockeral, der mit einem MW von 107 nach Hummel den zweiten Platz einnimmt. Seine Mutter Samia stammt von Napfock ab und verfügt über einen MW von 115. Beide Tiere waren erfolgreich auf der Schau 2017, Fockernap als Reservesiegerbulle und Samia als Miss Hinterwälder.

Walter entstand aus der Linienneugründung mit Fäller, angepaart an die Humfälb-Hummeltochter Gerda, einer euterstarken Mutterkuh. Die Großmutter stammt aus der Milchviehhaltung und hat einen MW von 105 bei 5,14 Prozent Fett und 3,97 Prozent Eiweiß.

Neben Hummel findet sich ein anderer bekannter Bulle im Pedigree: Benbär. Auffallend ist bei Walter, dass von den bisherigen 60 Geburten keine Schwergeburt und nur eine Totgeburt bei einer Kalbin registriert sind. Für die Mutterkuhhaltung sind zwei besondere Bullen in der Empfehlung, Arinax P und Siltnax P. Sie vererben in 50 Prozent der Fälle genetisch hornlos.

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