Gesellschafter stärken OOMV den Rücken
Erich Härle, Geschäftsführer der Omira Oberland-Milchverwertung (OOMV) zeigte sich im Pressegespräch nach der außerordentlichen Versammlung am 16. Januar erleichtert, dass ihm die Gesellschafter zu 100 Prozent den Rücken gestärkt haben. Auf Forderungen von Lactalis in Höhe von rund 19,5 Mio. Euro wegen angeblicher Mehrkosten durch die Änderung des Milchumrechnungsfaktors werde man nicht eingehen und in dieser Sache auch keine Kompromisse zu Ungunsten der Landwirte machen.
- Veröffentlicht am

Im oberschwäbischen Horgenzell einigten sich die Gesellschafter darauf, jetzt die Geschäftsanteile für die Milchbauern und früheren Eigentümern noch nicht auszuzahlen und stattdessen standhaft zu bleiben. Die rund 80 anwesenden Gesellschafter nutzen die Versammlung, um ihre Position abzustimmen und zu festigen. Nach eigenen Angaben sei man insgesamt näher zusammengerückt.
Viel Ratlosigkeit und Kopfschütteln
In Sachen Umrechnungsfaktor hieß es am Rande der Versammlung von einem Landwirt aus der Region: „Wie kann man auf so eine Idee kommen? Das ist doch völlig aberwitzig. Da müssen wir die Stirn bieten und dürfen nicht klein beigeben“.
Ansprüche werden jetzt geprüft, operative Zusammenarbeit läut gut
Erich Härle sieht die OOMV juristisch gut auf gestellt. Die Diskussion um die 19, 5 Mio. Euro sieht er allerdings als stark aufgeputscht und letztlich auch als Nebenkriegsschauplatz. Er wolle jetzt kein Öl ins Feuer gießen. Viel wichtiger sei es ihm, die anderen Gewährleistungsansprüche (rund 4 Mio. Euro) die Lactalis gestellt hat, zu prüfen. „Wir möchten fair spielen und geordnet arbeiten“, meinte Härle gegenüber BWagrar im Nachgang zu der Versammlung. Das partnerschaftliche Verhältnis mit Lactalis sieht Härle trotz allem nicht in Gefahr. Das operative Geschäft mit der Milchunion Süd GmbH (Lactalis) laufe in guter Zusammenarbeit weiter. „Das ist ein vertrauensvolles Verhältnis und wir gehen fair miteinander um“, beschrieb er die Zusammenarbeit mit Johannes Eder, Leiter Milcheinkauf, bei der Milchunion Süd.
Satzung wurde angepasst
Neben den Schadensansprüchen von Lactalis ging es auf der Versammlung darum, den Paragraf 4 Absatz 2 des Gesellschaftsvertrags anzupassen. Diese dringend notwendige Anpassung der Satzung wurde in Horgenzell mit nun großer Mehrheit beschlossen, um so die Wertigkeit der Geschäftsanteile weiter zu erhalten.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.