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Fleckviehzuchtwerte April

Herzschlag führt das Vererber-Ranking weiter an

Mit vier Bullen in den Top-20 präsentiert sich die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) mit einer bis jetzt nicht da gewesenen Präsenz in der Top-Liste. Zum einen sind es die gängigen Blutführungen mit Wobbler, Mahango, Herzschlag  und Imperativ, zum anderen von der RBW entwickelte neue Blutführungen aus dem eigenen Zuchtprogramm mit wie Gucci-, Mirolo- oder Wildonis-Söhnen.

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Giorgio ist der höchste verfügbare Gucci-Sohn und geht auf eine Schaukuhfamilie von Kurt Schneider in Sulzbach-Laufen zurück.
Giorgio ist der höchste verfügbare Gucci-Sohn und geht auf eine Schaukuhfamilie von Kurt Schneider in Sulzbach-Laufen zurück.RBW
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Selten war die Euro Genetik so dominant in der Top-Liste. Neben acht der zehn besten geprüften Bullen sind es jedoch vor allem die jungen genomischen Bullen, die für Aufmerksamkeit sorgen. Als hohe Imperativ-Söhne, die sich zum Teil gegen den Zuchtwertrückgang ihres Vaters stemmen, bestätigen sich die Bullen Immens und Impossum. Beide Vererber waren bereits als Bullenväter im Einsatz.

Während Immens mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 140 vor allem hohe GZW-Zahlen verspricht, kombiniert mit hohen Milchmengen, ist Impossum (GZW 136) stärker in der Exterieurvererbung und bringt sichere Inhaltsstoffe. Interessant ist zudem der Imperativ-Sohn Initial (GZW 129). Seine Mutter hat inzwischen zum achten Mal gekalbt und eine Lebensleistung von über 70.000 Kilogramm Milch erreicht. Der Bulle verspricht mittleres Format, optimale Fundamente und korrekte Euter, die vor allem durch die Stellung der Striche auffallen. Zudem hat er mit einem Ökologischen Zuchtwert (ÖZW) 136 einen der höchsten ÖZW der Rasse, da er sich durch hohe Nutzungsdauer, guten Kalbeverlauf und Persistenz auszeichnet. Sein Bruder Imiliano (GZW 125) führt ebenfalls alternatives Blut. Er geht auf eine Massimiliano-Tochter aus der Zucht von Markus Scheuing in Berg zurück und überzeugt mit 122 im Euter.

Hohe Milchmengen, gute Inhaltsstoffe

Waban, der als geprüfter Bulle bei einem GZW von 139 steht, positioniert mit Weissensee (GZW 140) seinen höchsten Sohn auf Platz neun der Top-Liste. Weissensee zeigt bei durchschnittlichem Format fehlerfreie Euter und hohe Milchmengen mit guten Inhaltsstoffen. Er geht als Waban-Sohn auf Vulcano und Impossum zurück und kann somit breit genutzt werden.

Neu in der Top-Liste ist der Weidenberg-Sohn Weltmacht (GZW 138), der hohe Leistungen verspricht und zudem mit positiven Inhaltsstoffe auffällt. Er ist nahezu alternativ gezogen. Als weiterer Weidenberg-Sohn kommt Weitflug ins Gespräch, der auf Waldbrand und Rumgo gezogen ist und neben einer korrekten Eutervererbung vor allem durch seine funktionalen Merkmale überzeugen kann.

Mit Vestria und Wildner bietet die RBW darüberhinaus ausgefallene Genetik. Vestria ist ein Vest-Sohn, der auf eine Dax-Mutter zurückgeht und eine Kuhfamilie mit hoch typisierenden weiblichen Tieren im Hintergrund hat. Er selbst ist korrekt, steht im mittleren Rahmen und verspricht exzellente Euter. Dies kombiniert er mit plus 1063 Kilogramm Milch und guten Werten für Nutzungsdauer. Wildner hat Wildonis als Vater und ist somit ein Wildwest Ur-Enkel. Er wurde von Daniel Schneider in Gantenwald gezogen, bringt bei knapperen Inhaltsstoffen plus 1205 Kilogramm Milch und zeigt sich komplett in den funktionalen Merkmalen sowie im Euter. Beide Bullen sind ab Mai verfügbar.

Mit Giorgio besitzt die RBW zudem den höchsten verfügbaren Gucci-Sohn und damit ausgefallene Genetik, die komplette Euter verspricht. Giorgio geht auf die B-Familie von Kurt Schneider in Sulzbach-Laufen zurück, die mit Bianca eine Championkuh auf der RBW-Show stelle. Giorgio ist mit einem GZW von 133 deutlich höher als sein Vater und zeigt zudem einen hohen Fleischwert. Er wird gute Zweinutzungstypen hinterlassen. Seine Eutervererbung von 118 lässt keine Wünsche offen.

Von den vielen Mint-Enkeln, die demnächst zu erwarten sind, heben sich aktuell die Mirolo-Söhne Mirror und Mirage ab. Beide zeigen sich fein in der Vererbung mit exzellenten Eutern, wobei Mirror stärker im Körper ist, Mirage, der auf die Kuh Waban-Halma des Betriebes Fassnacht in Horb zurückgeht, zeigt sich kompletter im Euter. Mirage ist zugleich der Halbbruder von Voyage.

Korrekte Fundamente und gut ausgeprägte Striche

Als erste Miami-Söhne kommen die Bullen Minzio, Mischko und Mabuso in das Ranking. Mischko ist aus einer Wikinger-Tochter gezogen und tritt mit seinem Gesamtzuchtwert von 131, der auf einer hohen Milchmenge und guten Fitnesswerten beruht, mit viel Rahmen, modernem Stil, guten Fundamente und Euter in die Fußstapfen seines Vaters. Minzio geht auf eine Reumut-Mutter zurück, zeigt bei einer guten Milchmenge positive Inhaltsstoffe und korrekten Fundamenten gut ausgeprägte Striche. Er wurde von Thomas Wecker in Öhringen gezüchtet. Mabuso geht auf eine Hurly-Mutter zurück, zeigt sich in der Leistungsausprägung ähnlich komplett wie Minzio, stärker im Fundament. Bei der Paarung sollte man auf die Ausprägung des Zentralbandes achten.

Von Perfekt sind inzwischen zwölf Söhne in der Besamung, wobei Pinola einer der höchsten ist. Er geht auf Waban-Boston von Alfons Bochtler in Ingoldingen zurück. Er ist Halbbruder von Habart, der bereits in der letzten Saison im Einsatz war. Pinola (GZW 131) zeigt sich hoch in der Milchmengenvererbung,  durchschnittlich im Format und mit 117 im Euter hochwertig in allen Eutermerkmalen.

Herzschlag, der mit einem Paukenschlag in der letzten Zuchtwertschätzung mit Töchtergebnissen und einer hohen Milchmenge angelaufen war, verbessert sich mit plus 1836 Kilogramm Milch und einem GZW von 141 noch einmal deutlich und ist nun der höchste geprüfte Vererber. Das hilft seinen in der Top-Liste verbliebenen Söhnen. Die aktuellsten und höchsten Söhne sind Hooligan, Herzpochen, Herzau, Hayabusa, Herzbrand, Hazard, Harvey und Hermes. Aktuell sind vor allem Hazard und Harvey. Hazard (GZW 138) geht auf Evergreen und Vogt zurück und wurde von Alfred Berger in Mieterkingen gezüchtet. Bei einer hohen Milchmenge verspricht er gute Fundamente und Euter und lässt leichte Geburten erwarten.

Harvey (GZW 134) geht auf eine Hurrican-Mutter von Martin Bosch in Börslingen zurück. Er wird viel Rahmen und Format bringen, ebenfalls viel Milch, einen guten Fleischwert und gute Euter mit längeren Strichen. Als besonderer Geheimtipp wird immer noch Herzau gehandelt, der sich auf einen GZW von 134 verbessert und mit 128 im Euter überzeugt.

Kaluga ist der höchste verfügbare Palut-Sohn und kann mit der Kombination Palut*Williams*Hupsol als alternativ angesprochen werden. Er verbessert sich auf einen GZW von 130. Kaluga hat seine Wurzeln in der A-Familie von Simpert Dangelmaier in Simmisweiler, aus der Bullen wie Odin und Ogad stammen. Kaluga überzeugt in Rahmen, Fundament und Euter und kann auf deutlich mehr als 1000 Kilogramm Milch blicken.

Mit Ethos und Exklusiv verbleiben zwei interessante Etoscha-Söhne im Einsatz, die sich beide leicht verbessern. Exklusiv, der aus Waban gezogen ist, zeigt nun einen GZW von 133 und bestätigt seine Euterbewertung mit 118. Auch Ethos bestätigt mit einem GZW von 134 sein hohes Niveau. Er entstammt einer Wendlinger-Tochter, bringt fast 1000 Kilogramm Milch und blickt, wie Exklusiv, auf eine gute Fundamentvererbung.

Verhaag bleibt der aktuell höchste Vernando-Sohn, der auf Hutera und Reonis zurückgeht und von der Haag GbR in Berwinkel gezüchtet wurde. Er kombiniert mit plus 978 Kilogramm Milch eine enorme Leistungsbereitschaft mit fehlerfreier Eutervererbung, die sich vor allem in Strichstellung und Euterkörper hervorhebt. Die Hinterbeine sind ideal gestellt. Der Bulle wird zudem Größe und Länge verbessern.

Hornlose Bullen im Lot

Bei den hornlosen Bullen dominieren immer noch die Mahango-Söhne, wobei der höchste Mahango-Sohn Mainhattan mit einem Zuchtwert von GZW 139 behörnt ist. Er geht auf Hurrican und Rave zurück, verspricht viel Format und gut durchschnittliche Euter. Er wird voraussichtlich ab Mai verfügbar sein. Die interessantesten hornlosen Vererber sind die mischerbigen Mahango-Söhne Mato P und Malaga P. Malaga P ist als Eutervererber mit viel Stil und Format ein Glücksgriff der genomischen Zuchtwertschätzung und wurde schon intensiv als Bullenvater genutzt. Mischerbig ist zudem der Versace-Sohn Vendetta P aus der Zucht von Familie Endres in Taisersdorf.

Bei den reinerbigen Bullen heben sich die Bullen Vollkommen PP und Rakete PP ab. Vollkommen PP ist der interessanteste verfügbare Versace-Sohn, der viel Milch mit einer guten Körpervererbung und hohen Einschätzung der Euter kombiniert. Seine bisher begrenzte Samenverfügbarkeit dürfte sich die nächsten Monate entspannen. Rakete PP ist ein Riemenschneider-Sohn aus einer Hubraum Mutter, die von ihrer Mungo-Mutter das Hornlos-Gen bekommen hat. Damit ist der Bulle alternativ für die Hornloszucht. Er vererbt eine knappere Milchmenge, durchschnittliches Format und wird gute Fundamente und Euter hinterlassen.

Geprüfte Vererber bei RBW

Die Liste der nachkommengeprüften Bullen wird nun von Herzschlag mit einem GZW von 141 angeführt, da er noch einmal deutlich in der Leistung zulegte. Seine Spermaverfügbarkeit wird allerdings auf absehbare Zeit schwierig bleiben. Gefolgt wird er von Waban, der sich bei einem GZW von 139 bestätigt. Der bereits intensiv genutzte Evergreen verbessert sich auf einen GZW von 132  und legt zudem leicht in Fundament und Euter zu. Royal bestätigt sich bei einem GZW von 130. Orka, der bereits vielversprechende Töchter in unserem Gebiet hat,  kann um vier Punkte auf einen GZW von nun 126 zulegen. Ebenso baut Witonis seine Zahlen aus. Einer der interessantesten Neueinsteiger könnte Isimo werden. Der Iwinn-Sohn startet mit einem GZW von 122, zeigt mit plus 1085 Kilogramm Milch viel Leistung - kombiniert mit viel Typ, Kaliber und besten Eutern.

 

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