So fühlen sich Muttersau und Ferkel wohl
Wie lassen sich künftige Abferkelbuchten mit den gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Tierwohl vereinbaren? Eine Frage, die in der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) Schwein ganz oben auf der Agenda steht. Ein Beispiel für eine zwischen Wissenschaft und Praxis entwickelte Lösung ist die sogenannte KW-Abferkelbucht, die mehr Komfort für die Tiere, geringe Kosten und eine hohe Arbeitseffizienz verspricht.
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Im Rahmen des EIP-Schwein (Europäische Innovationspartnerschaft) fördert das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) die Entwicklung und Erprobung von innovativen Lösungen in der Schweinehaltung. In einem Brückenschlag zwischen landwirtschaftlicher Forschung und Praxis geht es vor allem darum, die Landwirte als wichtige Ideengeber für Neuheiten zu beteiligen.
Potenzielle Lösungen werden nach der Umsetzung durch die Universität Hohenheim und Hochschule Nürtingen-Geislingen auf ihre Wirksamkeit untersucht. Ein erstes, wichtiges Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist nun die KW-Abferkelbucht. Die beiden Buchstaben K und W stehen dabei für Thomas König in Willstätt (Ortenaukreis), der als erster Schweinehalter die von Berater Rudolf Wiedmann erfundenen Abferkelbuchten auf seinem Schweinebetrieb in Eigenregie eingebaut hat. Worin unterscheidet sich dieses System nun von Abferkelbuchten herkömmlichen Typs? Hier die wichtigsten Merkmale:
- Die KW-Abferkelbucht verfügt in der Ökohaltung über eine Stallfläche von 7,7 Quadratmetern (m²). Das entspricht einer Fläche von 3,50 x 2,20 Meter (m) plus einem Auslauf von 5,90 m² (2,70 x 2,20 m). In der konventionellen Haltung sind es 5,50 m² (2,20 x 2,50 m) im Sauenliegebereich plus 3,50 m² (2,20 x 1,60 m) im Kotbereich – demzufolge insgesamt 9 m² je Bucht.
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Durch das dreieckige Ferkelnest wird der Zugang der Ferkel im Vergleich zum rechteckigen Nest erleichtert. Das liegt an der Nestzugangslänge von circa 2,20 m im Vergleich von meist circa 1,40 m bei rechteckigen Nestern. Der Verkehr zwischen Ferkelnest und Bucht ist somit gewährleistet, da das Muttertier den Nestzugang nicht versperren kann.
Lesen Sie den gesamten Beitrag in Ausgabe 44/2019 von BWagrar.
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