John Deere erfindet sich neu
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Während man bisher in Produktlinien wie Mähdrescher, Traktoren oder Feldspritzen gedacht habe, stehen künftig bei John Deere Produktionssysteme, beispielsweise Mais- oder Getreideanbau im Mittelpunkt. Auch der Landwirt denke in solchen Systemen und Verfahren, sagte von Pentz bei der Online-Pressekonferenz: „Dabei reicht der Zyklus von der Ernte bis zur nächsten Ernte und wir betrachten die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen, beziehungsweise reduzieren Unnötiges und Ineffizientes. Wir werden Lösungen anbieten, die nicht nur die Maschinenkosten optimieren, sondern Einsparmöglichkeiten aufzeigen, die in der gesamten Produktionskette existieren. Dabei konzentrieren wir uns auf Mais und Soja, Getreide, Baumwolle und Zucker, Milchproduktion und Tierhaltung sowie Spezialkulturen.“
Lösungen für Verfahrensketten
Der John Deere-Kunde bekommt zukünftig für seinen Betrieb keine Insellösung mehr, sondern alles aus einer Hand. Dies beinhaltet laut von Pentz auch eine stärkere Kooperation mit externen Unternehmen aus den Bereichen Pflanzenschutz, Düngung, Beratung, Softwarelösungen und anderes. Derzeit hätten sich über 160 Firmen bereits an das John Deere-Operation Center angedockt. Für den Kunden ergebe sich daraus ein beachtliches Einsparpotenzial. Nur über die Reduzierung von Maschinenkosten – die 10 bis 20 Prozent der Produktionskosten ausmachen – könne der Landwirt seine Margen nur unwesentlich steigern. Viel größer sei das Potenzial bei den übrigen 80 bis 90 Prozent, etwa bei Düngung und Pflanzenschutz. Hier wolle man den Kunden zu mehr Profitabilität verhelfen.
Dieses Konzept beinhaltet die Entwicklung smarter Maschinen, Systeme und Lösungen. John Deere will sich dabei auf innovative Hardware, integrierte Softwarelösungen, Konnektivität – auch unter Einbindung von Geräten andere Hersteller – und weitere Anwendungen konzentrieren. Außerdem sollen die Kunden mehr als bisher während des gesamten Lebenszyklus einer Maschine begleitet werden. Bislang habe man das Augenmerk eher auf die ersten Nutzungsjahre gelegt. Mit den FarmSight-Lösungen „Dieselgarantie“, „Wartungsverträgen“ und anderen Angeboten habe das Unternehmen schon viel erreicht. Gemeinsam mit den Vertriebspartnern wolle man zukünftig Komplettlösungen anbieten, die den Kunden noch mehr Planungssicherheit und einen besseren Überblick über die Produktionskosten geben sollen, so von Pentz. Seiner Einschätzung nach ist das jetzt angelaufene Projekt auf dem Weg zu einer Smart Industrial Company eine der größten Restrukturierungen, die John Deere in seiner über 180-jährigen Geschichte vorgenommen hat.
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