MLP-Daten: Aus alt mach neu
Passt der tägliche Futtermix noch oder haben sich inzwischen Fehler eingeschlichen? Und: Was bedeutet das für den Stoffwechsel der Kühe? Fragen, auf die ein am Landwirtschaftlichen Zentrum (LAZBW) in Aulendorf neu entwickeltes Auswertungsschema mit anders gewichteten MLP-Daten künftig Antworten liefern will.
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Das neue Bewertungsschema der Milchkontrolldaten (MLP) trägt der geänderten Fütterungs- und Leistungssituation in der Milchviehhaltung Rechnung. Laut den Initiatoren am LAZBW sollen vor allem die MLP-Daten von hochleistenden Milchkühen künftig zielgerichteter ausgewertet werden können.
Einzelne Kennzahlen, die bisher zur Bewertung der Fütterung herangezogen werden, stellten sich, so erläutert es Wolfgang Sekul, Referent am LAZBW, als nicht mehr aussagekräftig heraus, da bei dem bisherigen Prozedere die Gefahr bestand, dass sich verschiedene Stoffwechseleffekte überlagerten.
In dem neu entwickelten Aulendorfer Auswertungsschema werden deshalb künftig die Vorgaben des DLG-Merkblattes 451 umgesetzt und die Daten in einer für Milchviehhalter und Berater nutzbaren Form aufbereitet. Fütterungsfehler könnten so frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Verbesserung der Stoffwechselgesundheit zielgerichtet eingeleitet werden.
Zur Bewertung von Ergebnissen aus Automatischen Melksystemen (AMS) weisen die Autoren des DLG-Merkblattes allerdings darauf hin, dass der Fett-Eiweiß-Quotient (FEQ) und die Fettgehalte für die Auswertung ungeeignet seien. Inwieweit bei der Beurteilung der MLP-Daten das Melkverfahren berücksichtigt werden kann, bleibt derzeit offen. Eine Weiterentwicklung der MLP-Auswertungen auf Grundlage der aktuellen Erkenntnisse als standardisiertes Verfahren der Landesverbände für Leistungsprüfung (LKV) wäre laut LAZBW-Mitarbeiter Sekul deshalb wünschenswert.
Lesen Sie den gesamten Beitrag in Ausgabe 41/2020 von BWagrar.
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