Wonderland sichert sich die Spitzenposition
Womöglich dürften die jetzt vorliegenden Dezember-Zuchtwerte die letzten sein, die mit dem herkömmlichen Verfahren ermittelt worden sind und dabei zu einer etwas zu positiven Wertung bei den nachkommengeprüften Bullen geführt haben. Im April 2021 soll ein neues Zuchtwertschätzmodell an den Start gehen. Derweil führt die aktuellen Dezember-Zuchtwerte der Bulle Wonderland an.
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Mit der April-Zuchtwertschätzung soll ein neues Zuchtwertschätzmodell an den Start gehen, das die Rangierung künftig erheblich verändern dürfte. Mit der Einführung des Single Step-Modells soll ein neues Zeitalter der Zuchtwert-schätzung eingeleitet werden, bei dem gleichzeitig genetische Informationen und Eigenleistungen in einem Gesamtmodell berücksichtigt werden. Das zweistufige Verfahren könnte dadurch entfallen. Sofern die Testläufe im Januar zu zufrie-denstellenden Ergebnissen führen, wird die jetzt vorliegende Dezember-Zucht-wertschätzung wohl die letzte sein, die mit dem herkömmlichen Verfahren durchgeführt worden ist und wahrscheinlich zu einer etwas zu positiven Wertung der nachkommengeprüften Bullen geführt hat.
Somit konzentriert sich das Augenmerk aktuell auf die neueren hohen Bullen. Mit Wonderland und Weston kommen die ersten Söhne von Weitblick in den Einsatz. Weston ist aus Everest gezogen und wurde von Familie Raunecker in Dischingen gezüchtet. Er verspricht eine ansprechende Milchmenge bei einem soliden Exterieur. Überragend bleiben derweil die Vollbrüder Erasmus und Ephraim. Mit einem GZW von 138 und einem GZW von 136 gehören sie weiter zur Spitze. Erasmus ist mit 137 im Euter ohnehin einer der höchsten Bullen der Rasse. Ephraim überzeugt durch sein ausbalanciertes Exterieur, hohe Milchmengen und überragende Werte in den funktionalen Merkmalen
Ausgefallene Alternativen
Da sich Waban als einer der höchsten nachkommengeprüften Bullen hält, kann inzwischen auch sein Sohn Weissensee einige Söhne in der Topliste platzieren. Bereits verfügbar ist der Bulle Wunderling, der auf eine Herzschlag-Mutter zurückgeht und viel Milch, ein mittleres Format und gute Euter verspricht.
Interessant ist auch der Hollywood-Sohn Holowitz, der auf Wobbler zurückgeht und sich mit einem GZW von 134 bestätigt. Mit seiner Milchmengenvererbung von plus 1152 Kilogramm (kg) und einer Eutervererbung von 121 läßt er moderne und leistungsbereite Fleckviehkühe erwarten. Der Bulle wird demnächst gesext verfügbar sein.
Neu ist zudem der behörnte Mettmach-Sohn Mert, der sich mit einem GZW von 138 weit vorne einreiht. Er verspricht viel Milch, eine hohe Nutzungsdauer und Fruchtbarkeit. Die Melkbarkeit sollte allerdings beachtet werden. Der Zazu-Sohn Zafon verbessert sich unterdessen erneut um zwei Punkte verbessern und gehört mit mehr als 1000 kg Milch und guten Werten für Fundament und Euter weiterhin zu den besten Bullen der Rasse. Auch der Husam-Sohn Humidor kann sich verbessern und steht nun bei plus 1235 kg Milch. Er wird viel Rahmen, beste Euter und damit moderne Fleckviehkühe hinterlassen.
Herzpochen Söhne überzeugen
Von den vielen Herzpochen-Söhnen überzeugen Hendrix, Hauk und Hofmeister am meisten. Hendrix ist aus Monumental gezogen und kann bei einer hohen Milchmenge auf beste Melkbarkeit und komplette Euter blicken. Hofmeister ist mit seinem GZW von 135 einer der höchsten Bullen der Liste. Er geht auf eine Villeroy-Mutter zurück und zeigt sich im mittleren Format mit guten Eutern und mehr als 1100 kg Milch.
Hardenberg kann sich als Hokuspokus-Sohn aus einer Everest-Mutter gut bestätigen und gehört zu den komplettesten Bullen des Angebotes. Er ist inzwischen gesext verfügbar und ermöglicht es nun, seine positiven Eigenschaften bei der Milchmenge, Fruchtbarkeit und Vitalität gezielt auf weiblicher Seite zu verbreiten.
Hornlose Genetik mit breitem Angebot
Besonders vielgestaltig ist inzwischen das Angebot an hornlosen Bullen. Neben den bereits bekannten Bullen Hamlet P (Hermelin*Mahango, GZW 130) und Horazio P (Hilfinger*Mahango GZW 134) steigen mit Marsh P, Makeba P, Marquez P und Maui PP eine Vielzahl von neuen, vor allem im Exterieur hochwertigen Bullen ein.
Marsh P ist ein Mettmach-Sohn aus Incredible, der bei fast 1000 kg Milch positive Fett-Prozente vererbt und beste Fundamente hinterlässt. Makeba P ist ein früher Malaga Sohn, der auf Herzschlag zurückgeht und bei mehr als 1000 kg Milch gute Euter in Aussicht stellt. Marquez P ist ein Majestät-Sohn aus Sturmwind, der viel Format und gute Euter verspricht. Maui PP ist ein Mineral P-Sohn aus einer Irokese-Mutter, der ausreichend Milch mit guten Eutern und mittlerem Format verspricht. Interessant ist zudem Vasari P, einer der komplettesten hornlosen Exterieurbullen, der inzwischen auch gesext verfügbar ist und somit das Hornlosgen breit in die Population bringen kann.
Geprüfte Vererber im Lot
Bei den geprüften Vererbern bestätigen sich Villeroy, Royal und Orka. Auch Womba, der nach der letzten Schätzung wieder in den Einsatz kam, kann sich nun mit einem GZW von 129 festigen. Inzwischen sind viele Töchter in der Schätzung, was ihn zu einem sicher geprüften Bullen macht.
Neu steigt zudem Whatever ein, der mit einer Eigenleistung von 428 Töchtern neun Punkte zulegen kann und bei 128 steht. Er verbessert sich im kompletten Exterieur und kann bei einer mittleren Milchmenge auf positive Eiweißprozente blicken. Mit einem Fleischwert von 126 gehört er zu den starken Zweinutzungsbullen.
Mit einem leistungsstarken und breiten Angebot in der Spitze kann die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) nahezu alle Segmente im Bereich der Besamung bedienen und wird auch in der kommenden Besamungssaison als kompletter Dienstleister zur Verfügung stehen. Erfreulicher Weise sind eine Reihe von Kuhmachern inzwischen gesext verfügbar und machen so den Zuchtfortschritt auf weiblicher Seite deutlich einfacher.
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