Husold führt die Vererber-Topliste an
Erneut zeigt die Spitze der Rangliste mit dem Einstieg einer großen Zahl hoher und interessanter neuer Bullen, dass ein konsequent durchgeführtes Zuchtprogramm zum Erfolg führt. Mit elf der Top-15 Bullen ist die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) dabei so stark vertreten wie noch nie zuvor. Dabei sind sowohl die besten nachkommengeprüften Bullen als auch die hohen genomischen Bullen nahezu alle im Besitz der RBW.
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Erfreulicher Weise bestätigen sich Bullen wie Husold und Cadura erneut, während von diesen Vererbern bereits Söhne und Enkel im Einsatz sind. Erwartungsgemäß bleibt Cadura einer der komplettesten und interessantesten nachkommengeprüften Bullen. Er zeigt mit inzwischen 531 Töchtern in Milch in Baden-Württemberg einen sicheren Test und kann mehr als 1000 kg Milch mit leistungsfähigen, robotergeeigneten Eutern, einer guten Eutergesundheit und Melkbarkeit sowie besten Werten für die Fruchtbarkeit aufwarten. Zudem legt er im GZW ein weiteres Mal zu.
Allerdings fällt das Augenmerk inzwischen auf seine Söhne und Enkel. Sein Sohn Catman bleibt einer der leistungsstärksten Bullen der Rasse und kombiniert dies mit idealen Fundamenten. Canyon war bereits in allen Zuchtgebieten als Bullenvater im Einsatz und überzeugt durch positive Eiweißprozente, beste Fundamente und Euter sowie einem überragenden ÖZW. Von ihm sind mit Capone und Calvino bereits die ersten Söhne wieder verfügbar. Beide gehen auf eine überragende Seasidebloom-Tochter von Bernhard Stadelmann in Argenbühl zurück.
Calvino ist einer der stärksten Bullen der Rasse mit einer überragenden Leistungsvererbung, idealen Fundamenten und ausbalancierten Eutern. Aufgrund seines hohen ÖZW ist er auch für Biobetriebe nutzbar. Sein Vollbruder Capone tritt in die Fußstapfen seines Vaters und zeigt sich unglaublich korrekt in allen Eutermerkmalen. Er kann mit Sicherheit Schausiegerkühe hinterlassen, die gleichzeitig gehobene Leistungsansprüche erfüllen können.
Die Spitze wird schließlich mit Hampton komplettiert, der als Hochdorf-Sohn einen der wichtigsten Huvi-Söhne der letzten Jahre als Vater im Papier führt. Hampton wurde von Hans Reber in Karsee gezüchtet und geht auf Anibay und Husold zurück. Er führt damit den seit Jahren höchsten nachkommengeprüften Bullen als Urgroßvater. Bei einer hohen Leistung, bester Melkbarkeit, Eutergesundheit und Fruchtbarkeit ist Hampton für Roboterbetriebe geeignet. Darüberhinaus zeigt er eine ideale Hinterbeinwinkelung.
Leistungsstarke Vererber mit viel Potenzial
Der Anibal-Sohn Amorie bleibt hoch, wird aber inzwischen von seinen zahlreichen Söhnen im Einsatz abgelöst. Bereits im August erschien Austria, der inzwischen besser verfügbar sein wird. Er ist aus Cadence und Volvo gezogen und bringt somit viel Milch bei idealen Fundamenten und Rahmen. Hinzu kommen Albany und Adorno. Albany stammt aus der Zucht von Werner Frey in Rot an der Rot. Der Bulle ist aus Hebron gezogen und überzeugt durch eine hohe Leistungsbereitschaft. Er wird knapp mittelrahmige Tiere hinterlassen, die in allen funktionalen Merkmalen überzeugen. Dadurch sind Verbesserungen bei der Eutergesundheit und Nutzungsdauer zu erwarten. Zudem zeigt er gute Werte für die Kälberfitness. Adorno wird erst im Januar verfügbar sein. Er wurde von Familie Fuchs in Eglofs gezüchtet und geht auf eine Vito-Mutter zurück. Er ist mit Abstand der exterieurstärkste Amorie-Sohn der Topliste.
Vorteil ist ein Vorsprung-Sohn und damit Vassli-Enkel, der auf Huvi und Harley zurückgeht. Er wird große Tiere hinterlassen, die viel Milch versprechen und gleichzeitig für Roboter geeignet sind. Ventura ist ein Voraus-Sohn und damit Vintage-Enkel, der Cadura als Muttersvater aufweisen kann. Er wurde von Helmut Schöllhorn in Ummendorf gezüchtet. Mit einem GZW von 130 und plus 1125 Milch sowie hohen Werten für das Fundament und Euter gehört er zu den interessantesten Bullen der Topliste. Zudem verspricht er vitale Kälber, eine hohe Nutzungsdauer und optimale Werte für die Melkbarkeit und Eutergesundheit.
Aus der gleichen Kuh stammt Calderon, der als Casanova-Sohn aus Cadura gezüchtet worden ist. Er verspricht erwartungsgemäß ein gutes Format und fehlerfreie Euter, die für automatische Melksysteme geeignet sind. Darüberhinaus ist er überdurchschnittlich in der Fruchtbarkeit, Eutergesundheit und Melkbarkeit.
Als weiterer interessanter Casanova-Sohn wird Cambridge in den Einsatz gehen, sobald Sperma verfügbar ist. Er geht auf Vassli und Volvo zurück und zeigt sich positiv in allen funktionalen Merkmalen. Zudem ist er überragend in der Körper-, Becken- und Fundamentvererbung. Er wurde von Familie Rehm in Ochsenhausen gezüchtet.
Vermont ist ein Vaguno-Sohn, Vanpay-Enkel und Vanpari-Urenkel, der eine überragende Eutervererbung verspricht. Der von Andreas Hörmann in Kirchdorf gezüchtete Bulle bringt bei einer mittleren Milchmenge gesunde Euter und eine hohe Nutzungsdauer.
Während Antonov und seine Söhne in Baden-Württemberg den Einsatz praktisch abgeschlossen haben, kommen einige hohe Söhne aus anderen Zuchtregionen. 19 Söhne sind aktuell im Einsatz, bei der RBW waren dies Andric, Alexey, Asimo und Afinox. Bei der breiten Nutzung von Anibal-Blut muss bei ihnen ein flächendeckender Einsatz allerdings gut überdacht werden, zumal die Vielzahl der verfügbaren Blutalternativen einen Einsatz nicht erforderlich machen.
Breites Spektrum an hornlosen Bullen
Mit der aktuellen Zuchtwertschätzung stellt sich das Spektrum der hornlosen Bullen etwas breiter auf. Vor allem die David P-Söhne kommen nun zahlreicher in den Einsatz. Hierbei wurde bereits der reinerbige Sohn Don PP breiter genutzt. Zudem kommt mit Virus P ein mischerbig hornloser Bulle, der als Vipro-Sohn aus Firewall und Payssli viel Exterieur verspricht und damit den Typ in der Hornloszucht sichert.
In der Summe konnten noch nie so viele neue und extrem hohe Bullen angeboten werden. Obwohl die Bullen zum Teil noch sehr jung sind, ist nahezu von allen bereits Sperma verfügbar. Zudem wird demnächst von vielen auch gesextes Sperma verfügbar sein. Der Einsatz von gesextem Sperma ist unumgänglich, um beim Einsatz von Fleischrassebullen die Selektionsgrundlage in der Herde und damit die züchterische Entwicklung der Rasse Brown Swiss/Braunvieh sicher zu stellen.
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