Ställe für die jungen Wilden
Immer wieder stellt sich die Frage, wie der optimale Färsenstall aussieht. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für die Unterbringung und das Management der Rinder, so dass sich diese Frage eigentlich nur betriebsindividuell beantworten lässt.
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Wenn Kälber ein Alter von fünf bis sechs Monaten erreicht haben, sind sie in der Regel weit genug entwickelt, um die „Kinderstube” zu verlassen. Sie können dann in einen separaten Stallbereich für die „Teenies“, die heranwachsenden Färsen, bis kurz vor der Abkalbung, wechseln. Im Altersabschnitt ab sechs Monate (circa 180 bis 200 Kilogramm (kg)) bis kurz vor der Abkalbung (circa 550?kg) ändern sich die Ansprüche und Bedürfnisse der Tiere, aber auch des Managements, entscheidend von denen der Transitkälber (abgesetzte Kälber).
Die jungen Rinder müssen sich an größere Gruppengrößen gewöhnen, zudem ändert sich der Fertilitätsstatus, die Geschlechtsreife setzt ein und die Tiere werden erstmals besamt. Wie sollte also ein gut geplanter Färsenstall aussehen und welche Managementroutinen gilt es hierbei zu beachten?
Ressourcen nutzen
Zu Beginn der Stallplanung muss die Entwicklung eines individuellen Färsenaufzuchtplanes stehen, es müssen Ziele in der Färsenaufzucht definiert werden, denn danach richtet sich das optimale Stalldesign für den Betrieb. Im zweiten Schritt muss die erforderliche Stallgröße für die verschiedenen Tiergruppen bestimmt werden und nicht zuletzt muss auch ein Kostenrahmen definiert werden. Die typischen Ziele in der Färsenaufzucht sind wenige Totalverluste, eine geringe Ausfallrate in der gesamten Aufzucht, eine geringe Keim- und Schadgasbelastung in der Stallluft und damit wenig Atemwegs- und Durchfallerkrankungen. Eine gute Klauen- und Beingesundheit sind ebenso selbstverständlich wie gute Wachstumsraten für ein frühes Erstkalbealter.
Das betriebsindividuelle Färsenmanagement ergibt sich dann einerseits aus den Ansprüchen der Tiere an Komfort, Umwelt, Ernährung, Gesundheitsvorsorge und Gruppenwechseln (sozialer Stress). Zusätzlich müssen die Ansprüche des Halters bestimmt werden und dann eine Prioritätenliste erstellt werden. Für den Halter sind eine sichere Arbeitsausführung und eine gute Arbeitseffizienz wichtig, vor allem beim Füttern und Misten (Gülle) und der Tierbeobachtung. Das Handling der Tiere (Gruppenwechsel und Behandlungen, Künstliche Besamung (KB) muss einfach und schnell möglich sein und die vorhandenen Ressourcen bestmöglich genutzt werden.
Lesen Sie den gesamten Beitrag von Sibylle Möcklinghoff-Wicke vom Innovationsteam Milch Hessen über die tiergerechte Unterbringung und das erfolgreiche Management von Jungrindern im aktuellen Ratgeber Stallbau, der der Ausgabe 25/2021 von BWagrar beiliegt.
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