Q-Check: Neue Daten über das Wohlbefinden von Milchkühen
Gesündere Euter und geringere Abgangsraten: Die neuen Zahlen, die die Milchkontrollverbände und Rechenstellen im Bundesverband Rind und Schwein (BRS) über die aktuell 3,1 Millionen Kühe in den rund 33.000 deutschen Betrieben zusammengetragen haben, zeigen einen Aufwärtstrend beim Tierwohl. Die Q Check-Bündlergruppe nutzt diese Indikatoren fortan als nationales Tierwohlmonitoring in der Milchviehhaltung.
- Veröffentlicht am

Zum zweiten Mal veröffentlicht der BRS das von der Q Check-Bündlergruppe zusammengeführte nationale Monitoring über das Tierwohl in der deutschen Milchviehhaltung. Die Grundlage von Q Check bilden einheitlich erfasste Daten aller deutschen Milchkontrollorganisationen, Informationen aus HI-Tier sowie standardisierte Methoden für die Berechnung von Tierwohl-Indikatoren, die in anonymisierter Form beim Bündlermitglied Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit) zusammengetragen und ausgewertet werden.
Die Tierwohl-Indikatoren wurden im Rahmen einer Delphi-Befragung von über 200 Experten und Stakeholdern anlässlich eines aus Bundesmitteln finanzierten Projekts als wichtige Kennziffern für die Bewertung des Tierwohls definiert.
Neue Kennzahlen zu Kälber- und Aufzuchtverlusten
Neben den anonymisierten und aggregierten Informationen zur Eutergesundheit, zur Stoffwechselgesundheit und Kennzahlen zu Tierverlusten können in diesem Jahr nun erstmalig auch weitere Kennzahlen zu Kälber- und Aufzuchtverlusten vorgelegt werden. Mit der jährlichen Veröffentlichung der Q Check Indikatoren wird neben dem Status Quo auch die Entwicklung des Tierwohls im deutschen Milchviehsektor dokumentiert.
Im Vergleich zum Vorjahr zeigen alle Merkmalskomplexe einen Aufwärtstrend, bei dem sich besonders die Indikatoren der Eutergesundheit und zur Merzungs-/Abgangsrate der Kühe verbessern. Die erstmalige Veröffentlichung der neuen Indikatoren Kälber- und Aufzuchtverluste spiegeln die Gegebenheiten im Auswertungsjahr 2022 wider und liegen mit den Median-Werten 0,8 (Tag 8 bis 28) und 0,0 (Tag 29 bis 180) unter den Zielwerten von jeweils fünf Prozent (%).
Neben der Darstellung als nationales Tierwohlmonitoring bieten die Milchkontrollverbände ihren Mitgliedern die definierten Indikatoren als Betriebskennwerte an und unterstützen sie mit dem Q Check Report bei der nach der Tierschutzgesetz verpflichtenden Eigenkontrolle. Die inner- und überbetrieblichen Vergleiche bieten gleichzeitig Optimierungsansätze des betriebsindividuellen Herdenmanagements. Das nationale Tierwohlmonitoring zeigt, dass die überdurchschnittlichen Betriebe mehrheitlich die von den Experten definierten Zielwerte erreichen. Mit den auf einzelbetrieblicher Ebene bereitgestellten Indikatoren und dem Abgleich dieser Kennzahlen mit den regionalen Vergleichswerten werden die Milchviehhalter bei der Erkennung möglicher Schwachstellen im Herdenmanagement unterstützt, können entsprechende Maßnahmen einleiten und deren Erfolg überprüfen.
Darstellung in Perzentilen
Die Betriebe werden für die berechneten Indikator in Perzentile eingeteilt. Hierbei werden je Indikator alle Betriebe in 100 umfangsgleiche Teile zerlegt; das heißt, jedes der 100 Perzentile enthält gleich viele Betriebe. So ist der Median der Indikatorwert, bei dem 50 % der Betrieb darüber- beziehungsweise darunterliegen. In dem nationalen Monitoring sind weiterhin für jeden Indikator die Grenzwerte für ++ (90 % Perzentil), + (75 % Perzentil), – (25 % Perzentil) und – – (zehn 0% Perzentil) angegeben. Das 90 % Perzentil ist zum Beispiel der Wert, den die zehn % der stärksten Betriebe überschreiten und das 25 % Perzentil der Wert, den die 25 % der schwächsten Betriebe nicht erreichen.
Weitere Informationen gibt es unter: q-check.org.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.