Edeka will Trinkmilchsortiment auf höhere Haltungsformen umstellen
Edeka verzichtet in Zukunft bei allen Trinkmilcherzeugnissen auf Haltungsform 1 und lässt dadurch keine ganzjährige Anbindehaltung mehr zu. Demnächst sollen weitere Molkereiprodukte folgen.
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Als erste große Lebensmittelhändler wollen der Lebensmitteleinzelhändler Edeka und der Discounter Netto im Jahresverlauf 2022 das gesamte Trinkmilch-Sortiment ihrer Eigenmarken auf die Haltungsformen 2 oder höher umstellen. Perspektivisch sei dieser Schritt auch für weitere Milch- und Molkereiprodukte geplant. Gemeinsam mit seinen regionalen Partner-Molkereien wolle der Edeka-Verbund mit dieser Entscheidung ein Signal zur Verbesserung der Haltungsbedingungen von Milchkühen in Deutschland setzen.
Schrittweise Umstellung
Ab dem Frühjahr 2022 werden hierfür alle Trinkmilchprodukte der Eigenmarken Gut & Günstig, Edeka und Edeka Bio schrittweise mit den Haltungsformen 2 (Stallhaltung Plus), 3 (Außenklima) oder 4 (Premium) gekennzeichnet. Das bedeutet, dass Edeka auf die niedrigste Haltungsform 1 verzichtet – und damit beispielsweise keine ganzjährige Anbindehaltung mehr zulässt. Das gelte sowohl für frische Milch sowie für haltbare (H-)Milch. Parallel dazu soll der Anteil der Haltungsstufen 3 und 4 weiter ausgebaut werden.
Hohe Kriterien erfülle in diesem Zusammenhang die „Edeka-Bio“-Milch: Sie werde mit der Premium-Haltungsform 4 gekennzeichnet. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen so auf den ersten Blick erkennen, dass die Milchkühe mehr Bewegungsfläche, Weidegang sowie zusätzliche Auslaufmöglichkeiten haben. Auch die regional erhältliche „Edeka Weidemilch“, die mit zwei Sternen des Deutschen Tierschutzbundes und dem Label „Für mehr Tierschutz“ ausgezeichnet wurde, erhalte diese höchste Haltungsform. Zu den Artikeln mit Haltungsform 3 (Außenklima) zähle beispielsweise die regional erhältliche Edeka-Milch in der Petflasche, die mit einem Stern des Deutschen Tierschutzbundes ausgelobt wurde. Die Haltungsform bedeute, dass den Tieren unter anderem ein größeres Platzangebot sowie Beschäftigungsmöglichkeiten, die über das gesetzliche Mindestmaß hinausgehen, zur Verfügung stehen. Alle gekennzeichneten Milchsorten erfüllten die grundsätzlichen Haltungskriterien wie ein Verbot von ganzjähriger Anbindehaltung, ausreichend Scheuermöglichkeiten sowie genügend Liege- und Bewegungsflächen für die Milchkühe.
Nutztiere bedürfnisgerecht halten
Damit setze der Edeka-Verbund sein Ziel, die Haltungsbedingungen von Nutztieren in Deutschland gemeinsam mit der Landwirtschaft zu verbessern, weiter um. So habe man bereits bei SB-Schweine- und Geflügelfleisch den Verzicht auf die Haltungsform 1 vollzogen und baue auch hier den Anteil höherer Haltungsformen aus. Ebenso werde zurzeit auch das Sortiment der tiefgekühlten Eigenmarken-Geflügelprodukte auf Haltungsform 2 oder höher umgestellt. Insbesondere mit seinen regionalen Markenfleischprogrammen sei der Edeka-Verbund ein Treiber für den „Haltungswandel“ in Deutschland. Die Unternehmen in diesem Verbund würden die landwirtschaftlichen Erzeuger hierfür aktiv in ihre Programme einbinden und unterstützten sie mit langen Vertragslaufzeiten und garantierten Abnahmemengen.
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