Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Omira Oberland-Milchverwertungs GmbH

Dank Preisgarantie ziemlich gut abgesichert

Die Omira Oberland-Milchverwertungs GmbH (Omira Oberland) hielt am 23. Juni ihre Gesellschafterversammlung zum Geschäftsjahr 2022 in Horgenzell im Landkreis Ravensburg ab. Im Nachgang sprach Geschäftsführer Erich Härle gegenüber BWagrar von einem zufriedenstellenden Geschäftsverlauf und einer gelösten Stimmung unter den Erzeugern.  

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Borlinghaus
Artikel teilen:

Ein Grund dafür ist, dass sich der mit der Lactalis-Gruppe abgeschlossene Milchliefervertrag und die damit verbundene Preisgarantie für die rund 1300 Milcherzeuger als weiterhin positiv erwiesen habe. Bei einem durchschnittlichen Auszahlungspreis für 2022 von netto 53,22 Cent pro kg bei 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß, einschließlich Mengenzuschlag, GVO-Zuschlag und Nachzahlung, profitierten die Omira-Erzeuger von den Rekordpreisen am Milchmarkt überdurchschnittlich. Wie Härle betont, ist die zum 1. September 2017 in Kraft getretene Preisgarantie von Lactalis inzwischen bis zum 31. Dezember 2030 verlängert worden, was den Betrieben Stabilität und Planbarkeit bietet.

Das Vertrauen wächst

Zudem habe sich die administrative Zusammenarbeit mit dem französischen Molkereiriesen mittlerweile gut eingespielt, so dass sich die unternehmerischen Risiken für die Omira Oberland verringert hätten. „Das Vertrauen ist wieder zurück,“ ist Erich Härle zufrieden. Während die Omira Oberland ihre Buchhaltung, das Erstellen der Bilanz und die Abläufe mit den Genossenschaften in Eigenregie durchführt, läuft die Milchgeldabrechnung über Lactalis. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, sind Umsatzerlöse und Materialaufwand um jeweils rund 85 Mio. Euro auf knapp 300 Mio. Euro (28 Prozent) gestiegen. Der Rohertrag hat sich um rund 900.000 Euro gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Weniger Rückstellungen aufgelöst

 „Das Jahresergebnis ist dieses Jahr zwar schlechter, aber nur weil wir weniger Rückstellungen aufgelöst haben“, sagt Härle. Er erklärt das so: „Der Rückgang des Jahresüberschusses von 987.000 Euro im Jahr 2021 auf nun 232.000 Euro ist im Wesentlichen auf die niedrigeren sonstigen betrieblichen Erträge zurückzuführen, deren Rückgang selbst durch den verbesserten Rohertrag nicht kompensiert werden konnte.“ Diese sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich 2022 auf nur noch 226.000 Euro gegenüber über 1,8 Mio. Euro im Vorjahr. Gespeist werden diese sonstigen betrieblichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Und genau diese Rückstellungen seien in den Vorjahren laut Härle noch dringend erforderlich gewesen, um gegenüber Risiken, wie zum Beispiel eventuell entstehende Rechtsstreitigkeiten, gut abgesichert zu sein. Härle ist stolz auf das Rohergebnis. Dies wurde ermöglicht durch den leicht unterproportional gestiegenen Materialaufwand und durch den Wegfall der Doppelbelastung des Vorjahres wegen Milchgeldnachzahlungen für das Jahr 2020.

Bilanzsumme hat sich erhöht

Die Bilanzsumme der Omira Oberland hat sich 2022 um knapp 10 Mio. Euro auf 41,5 Mio. erhöht. Grund für den Anstieg sind die um 10,76 Mio. Euro gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, denen ein nahezu gleich hoher Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenübersteht. Dabei handelt es sich um die Geschäfte mit der Omira Milchunion Süd GmbH, an die die Omira Oberland ihre rund 550 Mio. kg Milch verkauft. Die Omira Milchunion Süd GmbH gehört zur Lactalis-Gruppe. Das Eigenkapital der Omira Oberland blieb im Geschäftsjahr mit rund 10 Mio. Euro de facto konstant, hat sich aber wegen des Anstiegs der Bilanzsumme und dem Rückgang des Jahresergebnisses prozentual auf 24,2 Prozent verringert.

Entlastung

Laut Beschluss der Versammlung fließt die Gewinnverwendung von 460.000 Euro in andere Gewinnrücklagen. Dem Aufsichtsrat und dem Geschäftsführer wurde in geheimer Abstimmung die Entlastung mit großer Mehrheit der Stimmen erteilt. Angenommen wurde von den Gesellschaftern die Änderung der Milchlieferverordnung.

Ausblick

Vom Wirtschaftsprüfer gab es den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Für das Jahr 2023 zeichnet sich ein deutlicher Rückgang des Milchpreises ab. Es wird ein signifikant niedrigerer Umsatz mit rückläufiger Milchgeldleistung erwartet. Das Jahresergebnis dürfte sich aber beim Erreichen der geplanten Kosteneinsparungsziele auf Vorjahresniveau bewegen, hofft Härle.

Wahlen

In den Aufsichtsrat wiedergewählt wurde Rudolf Stöhr, Gundelsheim. Neues Mitglied in diesem Gremium ist Friedrich Schäfer, Dorfkemmathen. Er übernimmt das Amt des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Rudolf Ruisinger, Rain am Lech, aus dem Neuburger Gebiet. Ruisinger, der 14 Jahre im Aufsichtsrat war, wurde auf der Versammlung gebührend verabschiedet.  |  bor  ¦

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.