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Strategiedialog Landwirtschaft

Gesellschaftsvertrag unterschrieben

Nach zwei Jahren intensiver Verhandlungen unterzeichneten heute in Stuttgart Vertreter aus Politik, Landwirtschaft, Naturschutz, Ernährungsbranche und Lebensmitteleinzelhandel die gemeinsame Vereinbarung zum Strategiedialog Landwirtschaft.

von Guido Krisam erschienen am 07.10.2024
Über 50 Organisationen diskutierten zwei Jahre lang im Rahmen des Strategiedialogs Landwirtschaft. © Guido Krisam
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Im Rahmen der Abschlussveranstaltung im Neuen Schloss in Stuttgart hob Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV), die Bedeutung des Dialogs über die Zukunft der Landwirtschaft hervor: „Wenn Lebensmittelhersteller und -händler, Politik, Naturschutz und Landwirtschaft sich auf einen gemeinsamen Weg verständigen, können Zukunftsperspektiven für Bäuerinnen und Bauern geschaffen werden, der Naturschutz gestärkt und die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln aus der Region gesichert werden.“ Ministerpräsident Winfried Kretschmann habe mit dem Start des Strategiedialogs Landwirtschaft vor zwei Jahren den Grundstein gelegt. „Unser Bundesland zeigt erneut, wie man mit vernünftigen Kooperationen anstatt Ordnungsrecht eine zukunftsweisende Agrar- und Umweltpolitik auf den Weg bringen kann“, erläuterte der Bauernpräsident. Das zeige auch die Zusage einer Finanzierung in Höhe von 143 Millionen Euro zusätzlicher Mittel im Doppelhaushalt 2025/2026 und darüber hinaus. Mit dieser Zusage bekenne sich die grün-schwarze Landesregierung klar zur heimischen Landwirtschaft. „Eine in der Vereinbarung verankerte Finanzierungszusage der Politik war für uns unabdingbar. Mit diesem gesicherten Budget untermauert die Landesregierung die Glaubwürdigkeit des Strategiedialogs. Das eröffnet der heimischen Landwirtschaft echte Zukunftsperspektiven bei der Erzeugung regionaler Lebensmittel und dient auch dem Klima- und Artenschutz“, verdeutlichte Rukwied.

Bekenntnis zur Tierhaltung

Der Landesbauernverband hat sich intensiv in den Arbeitsgruppen des Strategiedialogs engagiert und sich für Maßnahmen wie der Einführung einer angemessenen Vergütung für Naturschutzleistungen der Landwirtschaft, mehr Planungssicherheit für Erzeuger und der verstärkten Listung von heimischen Lebensmitteln stark gemacht. Mit dem Strategiedialog hat sich die Landesregierung auch explizit zur Tierhaltung als wichtiges Standbein der landwirtschaftlichen Betriebe der Region bekannt. „Das war für uns sehr wichtig“, betonte LBV-Vizepräsident Hans-Benno Wichert. „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind offen für eine Weiterentwicklung ihrer Tierhaltung. Was sie hierfür allerdings dringend brauchen, sind Planbarkeit und Verlässlichkeit. Vor allem eine Politik, die sie im Wettbewerb stärkt. Dazu kann der Strategiedialog seinen Teil beitragen“, ist sich Wichert sicher.

Honorierung für mehr Artenschutz

Die Landwirtschaft und der Naturschutz sind sich einig, dass die Landwirtinnen und Landwirte noch mehr für den Artenschutz leisten werden, wenn dies finanziell angemessen honoriert wird. „Es ist ausschlaggebend, dass sich diese Verantwortung der Politik nun auch in den Vereinbarungen des Strategiedialogs widerspiegelt“, betonte Jürgen Maurer, LBV-Vizepräsident. In den kommenden Jahren müsse man geeignete Agrarumweltmaßnahmen entwickeln, die in den landwirtschaftlichen Betrieben praktikabel umzusetzen sind und dem Naturschutz einen Mehrwert bringen.

Handel entscheidet mit

Doch die Eröffnung von Zukunftsperspektiven für die heimische Landwirtschaft hängt nicht allein von der Politik ab. Der Lebensmitteleinzelhandel bestimmt kommende Gestaltungsmöglichkeiten auf den Höfen entscheidend mit, wie die Vereinbarung des Strategiedialogs zeigt. „Eine erhöhte Planungssicherheit beim Absatz von Produkten, die tatkräftige Vermarktung nachhaltiger regionaler Lebensmittel und der Vorzug von Frischeprodukten von heimischen Äckern sind Ansätze, die echte Perspektiven schaffen können“, erklärte LBV-Vizepräsidentin Roswitha Geyer-Fäßler. Es sei essenziell, dass sich der Handel und die Akteure der Lebensmittelbranche zu diesen Ansätzen bekannt haben und die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen mithilfe der Landesregierung regelmäßig kontrolliert werde. „Jetzt ist es wichtig, dass echte Taten folgen“, so die LBV-Vizepräsidentin abschließend.

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