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Stängelschädlinge

Blick in die Gelbschalen

Zumindest in den wärmeren Gebieten Baden-Württembergs ist bei höheren Temperaturen noch im Februar mit einem Zuflug zu rechnen.

von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 17.02.2025
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Ab 6 °C in 2 cm Bodentiefe und 9 bis 12 °C Lufttemperatur verlässt der Gefleckte Kohltriebrüssler seine Winterquartiere (z. B. Waldränder, Hecken). Bei Lufttemperaturen über 12 °C kommt es zu einem verstärkten Einflug. Ähnliche Temperaturansprüche hat der Große Rapsstängelrüssler.

Die Fänge können je nach Standort sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch der Rüsselkäferarten stark schwanken, weshalb eine Überwachung mittels Gelbschalen für gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen unerlässlich ist.

Rüssler unterscheiden sich

Der Gefleckte Kohltriebrüssler hat rotbraune Beine und einen weißen Fleck auf dem Rücken und ist 2,5 bis 3,2 mm groß. Die Schadschwelle liegt hier bei 15 gefangenen Käfern pro Gelbschale innerhalb von 3 Tagen. Da die Weibchen nach dem Zuflug in die Rapsbestände zunächst einen Reifungsfraß an den jungen Rapsblättern durchführen und je nach Witterung erst ca. 10 bis 14 Tage später mit der Eiablage in die Blattstiele beginnen, kann die Behandlung noch ca. 10 Tage nach Überschreiten der Schadschwelle erfolgen.

Der Große Rapsstängelrüssler ist mit 3,3-4 mm etwas größer, gräulich behaart und hat schwarze Beine. Die Weibchen legen ihre Eier nach einem sehr kurzen Reifungsfraß in die Stängel. Die Schadschwelle ist hier mit 5 Käfern pro Schale in 3 Tagen deutlich niedriger und die Behandlung sollte ebenfalls innerhalb von 3 Tagen nach Überschreiten der Schadschwelle erfolgen.

Diese Mittel wirken

Wenn Stängelschädlinge bekämpft werden sollen, eignen sich Pyrethroide mit guter Kontaktwirkung, z.B. Karate Zeon oder Nexide. Bei Temperaturen über 12 °C kann ab dem Entwicklungsstadium 31 (1. Internodium sichtbar gestreckt) bis 39 (9 und mehr Internodien gestreckt) auch Carnadine 200 eingesetzt werden, das mit dem Wirkstoff Acetamiprid eine gute und langanhaltende systemische Wirkung aufweist.

Sofern die Böden schlecht befahrbar sind, kann bei gut entwickeltem Raps auf besseren Standorten auch erwogen werden, zugunsten des Bodens und zur Vermeidung mechanischer Schäden an den Rapspflanzen auf eine Bekämpfung zu verzichten. Ein guter und wüchsiger Raps kann insbesondere auf besseren Standorten viel kompensieren und eine Überschreitung der Schadschwellen bedeutet nicht, dass sich eine Behandlung in jedem Fall lohnt, da dies immer von vielen Faktoren abhängt.

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