Eierpreise verhandeln
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BWagrar: Frau Beck, im Juni sind die Preise für vertragsfreie Konsumeier sprunghaft gestiegen. Warum?
Beck: Auslöser der ungewöhnlichen Preisbewegung war der Ausbruch der Vogelgrippe in den USA, der zu erheblichen Produktionsausfällen führte. Laut Angaben des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) kam es seit Dezember 2014 zu 223 Ausbrüchen von hochpathogenen Varianten der Aviären Influenza, wobei 48,1 Mio. Stück Geflügel betroffen waren. 31,9 Mio. der infizierten Tiere waren Legehennen oder etwa neun Prozent der amerikanischen Hennenbestände.
Seit dem 17. Juni wurde allerdings kein neuer Ausbruch mehr bekannt. Dennoch wird sich die amerikanische Eierwirtschaft nicht so schnell erholen können. Für das dritte Quartal 2015 signalisiert das USDA einen Produktionsrückgang gegenüber 2014 um 9,7 Prozent. Erst für das vierte Quartal 2015 wird mit einer allmählichen Erholung gerechnet.
BWagrar: Wie können Eiererzeuger das aktuelle Preishoch für sich nutzen?
Beck: Für viele Produzenten stehen die Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel über die Preiskonditionen im nächsten Jahr an. Die aktuelle Preissituation am freien Markt und die Tatsache, dass die USA noch eine Weile mit Eierknappheit zu kämpfen hat, könnte durchaus die Verhandlungsposition der Produzenten stärken.
Lesen Sie das vollständige Interview in BWagrar 31/2015, Seite 56.
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