Tierhaltung könnte drastisch schrumpfen
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Vor einer entscheidenden Abstimmung im Europäischen Parlament (EP) am 28.Oktober warnte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken nach eigenen Angaben vor weltfremden und unausgewogenen Vorschlägen des EP-Umweltausschusses und der EU-Kommission: „Reduktionsziele beispielsweise bei Ammoniakemissionen von 40 Prozent und mehr sind durch technische Verbesserungen in der Tierhaltung nicht mehr zu erreichen. Eine Abschaffung großer Teile der deutschen Tierhaltung wäre die Folge.“ Der Verband warnt in einem Schreiben an EU-Abgeordnete davor, dass mit der NEC-Richtlinie gerade die kleineren und mittleren Betriebe zur Betriebsaufgabe gedrängt werden, weil sie die mit den Reduktionszielen verbundenen Verschärfungen bei Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern und bei der Abluftreinigung nicht erfüllen könnten.
„Ohne grundsätzliche Änderungen am Entwurf der NEC-Richtlinie wird es zu enormen Strukturbrüchen und Fehlentwicklungen in der deutschen Tierhaltung und insbesondere auch in der Milchviehhaltung kommen“, warnte Krüsken. Dagegen habe der EP-Agrarausschuss in seiner Empfehlung zur Richtlinie eine realistische Politik mit erreichbaren Zielen formuliert, die vom Plenum aufgegriffen werden sollte, so Krüsken. Der Verband schlägt vor, dass die EU-Kommission ihren Vorschlag für die Reduktion der Ammoniakemissionen bis 2030 nochmals grundlegend überarbeitet.
Ferner fordert der DBV das Europäische Parlament auf, das von der EU-Kommission vorgeschlagene Reduktionsziel für Methanemissionen nicht in die NEC-Richtlinie aufzunehmen. Methan ist ein Treibhausgas, das unter die Klima- und Energiepolitik der EU fällt. Eine solche überflüssige Doppelregelung sei zu vermeiden, teilt der Verband mit. Auch sei die Vorgabe zur Reduzierung der Methanemissionen Deutschlands bis 2030 um 39 Prozent nicht akzeptabel. Dies würde beispielsweise die Rinder- und Milchviehhaltung aus den Grünlandregionen verdrängen.
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